Chat-Liebe ist nicht anders
Das Beziehungsverhalten im Internet ist nicht anders als in der gewöhnlichen offline-Beziehung. Dies stellte eine australische Psychologin fest.
Resultat: Frauen benehmen sich im Chat genau gleich wie im richtigen Leben, fürsorglich und eher zurückhaltend. Männer hingegen zeigen auch im Netz gerne was sie sind und was sie können. Das „übliche Beziehungsverhalten“, stellt die Psychologin fest.
Frauen fallen auch online in die typische Geschlechter-Rolle. Sie sind im Schreiben einfühlsam, aufbauend und unterstützend und immer ein wenig um die eigene Sicherheit (Daten) besorgt.
Männer hingegen geben schon bald ihren sozialen und wirtschaftlichen Status bekannt und benehmen sich auch im Netz gern platzhirschmässig.
Diese Entdeckungen widersprechen der bisherigen Meinung, dass Beziehungen, die per Chat und per Mail anlaufen, keine realen Entsprechungen darstellen. Vielleicht kommt man sich sogar etwas schneller näher, weil das Netz doch eine grosse Anonymität gewährleisten kann und sich Menschen so schneller Intimitäten anvertrauen.
Einen anderen Stellenwert als im realen Leben hat die Bekanntgabe der echten Adresse und der Telefonnummer. Während dies in einem persönlichen Kontakt nichts Besonderes ist, gilt es im Netz als Vertrauensbeweis und als Grundstein für die Entwicklung einer intensiveren Beziehung.
Das ist ein Bericht von Monica Witty von der Universität West-Sydney auf der Jahreskonferenz der Britischen Psychologischen Gesellschaft in Guildford.
02.02.2005