Chip gegen Alzheimer entwickelt
Ein Forscherteam der EPF Lausanne hat einen ''Alzheimer-Chip'' entwickelt: Der Chip enthält Zellen, die Antikörper produzieren. Die Antikörper heften sich an Proteine, die für die Entstehung von Alzheimer verantwortlich sind. Der Chip wurde bisher im Tierversuch getestet.
In der Schweiz leben aktuell rund 119'000 Menschen mit Demenz. Das Risiko, an Demenz zu erkranken, steigt mit dem Alter. Bei den 85-Jährigen ist rund jeder Fünfte betroffen. Jedoch kann es auch jüngere Personen zwischen 30 bis 65 Jahren treffen. Als Ursache von Alzheimer vermuten die Mediziner Proteinablagerungen, die im Gehirn sogenannte Plaques bilden. Diese haben eine toxische Wirkung auf die Nervenzellen und töten diese ab.
Um die Plaques zu vernichten, müssten sie vom Immunsystem als „schädlich“ erkannt und vernichtet werden. Verschiedene Forschungsgruppen haben bereits versucht, das Immunsystem mittels Impfung auf diese Plaques abzurichten – bisher ohne Erfolg.
Alternative zur Impfung
Die Forschungsgruppe um Patrick Aebischer von der EPF Lausanne hat nun eine Alternative zur Impfung entwickelt: Ein Chip, der unter die Haut implantiert wird. Dieser Chip enthält Zellen, die Antikörper produzieren und in die Blutbahn absondern, von wo sie weiter ins Gehirn gelangen. Dort heften sie sich an Proteine, die an der Entstehung von Alzheimer beteiligt sind. Das Immunsystem erkennt diese Proteine als „schädlich“ und zerstört sie.
Konstantes Mass an Antikörpern
Gegenüber einer regelmässig zu setzenden Impfung hat der Chip den Vorteil, dass er konstant Antikörper produziert und absondert. Der Chip garantiert ein konstantes Mass an Antikörpern im Blut. Wichtig ist auch, dass die Antikörper-Gabe möglichst frühzeitig nach Erscheinen von ersten Alzheimer-Symptomen erfolgt. Der Chip könnte dies sicherstellen. Tests an Mäusen zeigen erste Erfolge: Die Plaque-Zahl konnte markant reduziert und die Entstehung von Alzheimer verhindert werden.
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06.04.2016