Chronische Schmerzen schlecht behandelt
Europäische Schmerzpatienten werden oft nicht optimal behandelt. Dies ergab eine breitangelegte Befragung von Betroffenen.
In die Studie wurden mehr als 5 000 Patienten und rund 1 400 Ärzte eingebunden. Rund 50 Millionen chronisch geplagte Menschen sind demnach nicht oder schlecht behandelt. Dies das Ergebnis der Studie, die im Fachmagazin Annals of the Rheumatic Diseases veröffentlicht wurde.
Jeder vierte Befragte gab an, noch nie wegen der chronischen Schmerzen einen Arzt aufgesucht zu haben. Und dies obwohl bis zu 75 Prozent der Teilnehmer unter täglichen, längerdauernden Schmerzen litten. Teilnehmer, die bereits einen Arzt aufgesucht hatten, gaben an, dass sie mehrere Monate bis zum ersten Besuch gewartet hätten. Rund die Hälfte der ärztlich Betreuten erhielten nach eigenen Angaben keine Schmerzbehandlung.
Bei Befragung der Mediziner ergab sich ein anderes Bild. Diese gaben an, dass sie allen Schmerzpatienten eine Behandlung angeboten hätten und die chronischen Schmerzpatienten gut betreuen würden. Dabei ging es ihnen vor allem um die Verbesserung der Lebensqualität, der im Alltag zumeist stark eingeschränkten Betroffenen.
Als Mittel der Wahl wurde bei Schmerzpatienten am häufigsten Aspirin® abgegeben und verschrieben. Bedenken über die Langzeiteinnahme von Aspirin® und dessen negative Einwirkung auf den Verdauungsapparat wurden von Seiten der Mediziner geäussert und seien an die Patienten weitergegeben worden.
Mehrheitlich deutsche Ärzte gaben an, ihre Patienten hinsichtlich Lebensumstellung (Ernährung, Fitness) und alternativen Heilmethoden aufzuklären.
Die Betroffenen bemängelten, dass sie zuwenig Informationen über ihr Schmerzbild, die entsprechenden Behandlungsmethoden und Nachteile von Schmerzmitteln von ihrem Arzt erhielten. Insbesondere beklagten dies Patienten aus Schweden, Irland, Deutschland, Frankreich und Grossbritannien.
24.02.2005