Darmkrebs-Vorsorge: Entfernung von Darmpolypen verringert Sterblichkeit
Polypen sind gutartige Gebilde in der Schleimhaut eines Organes – so auch im Darm. Häufig werden sie in der Früherkennung durch Darmspiegelung festgestellt. Werden diese entfernt, senkt sich das Risiko an einem Darmkrebs zu sterben, wie eine Studie festgestellt hat.
Adenome sind eine Polypenart, bei denen die Gefahr besteht, dass Darmkrebs entsteht. Je grösser die Adenome, umso wahrscheinlicher ist die Entwicklung von Krebs. Sie werden meist bei einer Früherkennungsuntersuchung mittels Darmspiegelung entdeckt. Forscher wollten wissen, ob deren Entfernung das Risiko an Darmkrebs zu sterben senkt.
Die Zahl der Sterbefälle durch Darmkrebs stellten die Forscher an Daten des US-Krebsregisters fest und verglichen die Daten mit der Allgemeinbevölkerung. Die Nachbeobachtungszeit betrug bei einigen Patienten bis zu 23 Jahre, bei der Mehrheit der Patienten knapp 16 Jahre.
Nach durchschnittlich 16 Jahren waren 1'246 der 2'602 Teilnehmer gestorben; 12 davon an Darmkrebs (sogenanntes Kolorektalkarzinom).
Nach Berechnungen der Forscher wären aber 25.4 Todesfälle zu erwarten gewesen. Weitere Berechnungen ergaben, dass mit der Entfernung von Polypen und Adenomen das Risiko an Darmkrebs zu sterben um 53% sank.
Diese Studienresultate untermauern die bisherige Annahme, dass die Entfernung von Adenomen bei einer Darmspiegelung das Risiko für die Entwicklung von Darmkrebs sowie das Risiko an Darmkrebs zu sterben deutlich senkt, so die Forscher.
Die zwei wichtigsten Untersuchungsmethoden zur Darmkrebsfrüherkennung sind der "Blut-im-Stuhl-Test" sowie die Darmspiegelung. Die regelmässige Darmspiegelung wird in der Schweiz von der Krebsliga ab 50 empfohlen. Bei einem familiären Risiko werden die Kosten der Darmspiegelung von der Grundversicherung übernommen.
05.03.2012