Darmkrebs: ASS könnten Heilung unterstützung
ASS (Medikamente mit Acetylsalicylsäure) werden aufgrund der gerinnungs- und entzündungshemmenden Wirkung in der Behandlung von Herz-Kreislauferkrankungen oder von entzündlichen Erkrankungen schon länger eingesetzt. Eine Studie belegt nun den teilweise therapeutischen Effekt bei Dickdarmkrebs.
Eine Forschergruppe des Leiden University Medical Centre (LUMC) hat nun medizinische Daten von 4'500 Patienten mit Darmkrebs zusammengetragen und analysiert und einen Zusammenhang zu den von den Patienten konsumierten Medikamenten hergestellt.
Dreiviertel aller Patienten hatten ASS eingenommen, die meisten aufgrund einer Herz-Kreislauferkrankung oder einer entzündlichen Erkrankung. Zur Therapie von Darmkrebs wird ASS nämlich bis heute nicht eingesetzt.
Resultat: Bei den Patienten, die ASS konsumierten, war das Sterberisiko um 23% kleiner. Bei den Patienten mit Dickdarmkrebs war das Sterberisiko sogar um 45% niedriger. Bei Mastdarmkrebs hatten die ASS keinen Einfluss auf das Sterberisiko.
Allerdings betonen die Forscher, dass die beste "Wirkung" der ASS bei jenen Patienten gefunden wurde, die erst nach Diagnosestellung mit ASS begonnen hatten. Die Forscher vermuten, dass Patienten, die ASS bereits vorbeugend eingenommen hatten, einen eher aggressiveren Krebs entwickeln würden, und ASS daher nicht mehr so gut wirke.
Dennoch: Aus diesen Ergebnissen könne noch nicht abgeleitet werden, dass ASS tatsächlich als Therapeutikum bei Darmkrebs eingesetzt werden könne. Die Ergebnisse müssten erst noch in klinischen Studien bestätigt werden. Experten warnten sogar davor, ASS unkritisch einzunehmen, da sie das lebensgefährliche Blutungsrisiko nicht unerheblich erhöhen kann.
Patientenstudien hätten zwar bereits früher eine vorbeugende Wirkung von ASS vor Darmkrebs und anderen bösartigen Tumoren festgestellt - allerdings im Zusammenhang mit Patienten, die ASS vorbeugend bei Herz-Kreislauferkrankungen eingenommen hatten.
So hatten in diesen Untersuchungen die ASS das Risiko an Krebs zu sterben um 15% gesenkt und die Zahl der Krebse mit Ableger war um 36% vermindert. Zahlen zur Gesamtsterblichkeit konnten diese Studien nicht liefern, sodass unklar bleibt, in welchem Umfang der Nutzen zur Krebsprävention durch das Risiko für lebensgefährlicher Blutungen gemindert wird.dliche Blutungen ablöste.
08.05.2012