Darmkrebsfrüherkennung: Darmspiegelung alle 5 Jahre genügt
Eine Koloskopie (Dickdarmspiegelung) alle fünf Jahre reicht für eine Darmkrebsfrüherkennung aus, weil sich in der Regel in dieser Zeitspanne kein Darmkrebs entwickelt, schreiben Experten im Fachblatt New England Journal of Medicine.
In der Schweiz wird bis heute bei Risikopersonen alle zwei bis fünf Jahre eine Dickdarmspiegelung (Koloskopie) empfohlen; bei allen andern ab 50 Jahren alle 10 Jahre.
Die Koloskopie wird als zuverlässigste Früherkennungsmethode bezeichnet, weil man mit ihr auch Frühkrebsstadien (sich bösartig entwickelnde Polypen) erkennen und entfernen kann.
Koloskopie alle 5 Jahre genügt
Forscher der Indiana University School of Medicine in Indianapolis analysierten Daten von 1’ 256 Patienten, bei denen man eine erste Koloskopie im Alter von 56 Jahren mit normalem Befund durchgeführt hatte. Im Durchschnitt wurden die Betroffenen nach 5.4 Jahre erneut untersucht. Nach der der zweiten Koloskopie fand man bei keinem der Teilnehmer Krebs. Bei 201 Patienten fanden sich einer oder mehrere Polypen. Diese waren aber nur bei 16 Betroffenen krebsverdächtig.
Nach Ansicht der Forscher zeigen diese Ergebnisse, dass 5-jährige Intervalle für die Darmkrebsfrüherkennung ausreichen. Koloskopien sind nicht sehr angenehm und darum ist es wichtig, zu häufige Untersuchungen zu vermeiden.
Darmspiegelung oder Computer-Tomographie - keine grossen Unterschiede
Die Alternative zur Koloskopie ist eine Computer-Tomographische-Untersuchung (CT), welche von den Patienten eher akzeptiert wird.
Die CT-Koloskopie wurde an der Mayo Clinic in Scottsdale/Arizona direkt mit der Darmspiegelung verglichen. Untersucht wurden dafür 2’531 Patienten. Bei der CT-Koloskopie wurden nur wenig mehr Polypen frühzeitig gefunden als mit der Darmspiegelung.
Experten der Amerikanischen Vereinigung der Magen-Darmspezialisten meinen, dass sich auf Grund der Strahlenbelastung für den Patienten häufigere CT-Koloskopien anstelle der Darmspiegelung nicht unbedingt lohnen.
Zudem müsse bedacht werden, dass alle diese Untersuchungen von Röntgenspezialisten durchgeführt wurden und dass unter ''normalen'' Umständen zwischen den beiden Untersuchungsmethoden wahrscheinlich keine Unterschiede festzustellen wären.
Vorteil der Koloskopie: eine verdächtige Stelle kann direkt entfernt werden. Die Koloskopie kann also zur Diagnostik und gleichzeitig zur Therapie genutzt werden.
30.09.2008