Demenz: Neuer Test zur Bewertung von Risikofaktoren
Finnische Forscher haben ein Verfahren zur Vorhersage des Demenz-Risikos bei Erwachsenen mittleren Alters entwickelt.
Die Wissenschaftler berichten im Fachmagazin Lancet von ihren Langzeit-Beobachtungen von 1’409 Finnen mittleren Alters.
Nach 20 Jahren wurden die Teilnehmer und Teilnehmerinnen auf Anzeichen von Demenz nochmals untersucht.
Bis heute galten folgende Punkte als Haupt-Demenz-Risikofaktoren:
- höheres Alter
- geringer Bildungsgrad
- hohe Blutdruckwerte
- hohe Cholesterinwerte
Basierend auf diesen Ergebnissen entwickelten die Wissenschaftler ein System zur Vorhersage der Wahrscheinlichkeit einer Demenz im späteren Leben von Menschen mittleren Alters.
Ähnlich wie die Testinstrumente für das Vorhersagen einer künftigen Herz-Kreislauf-Erkrankung oder eine Diabetes, gäbe es für die Voraussage einer zukünftigen Demenz-Erkrankungen bis heute kein solches Testinstrument, so die Wissenschaftler.
Die Idee, gegebene Informationen zusammenzustellen und damit eine allgemeine Einschätzung des Demenzsrisikos zu erreichen, sei neu.
Zu den erforderlichen Informationen zählen die Wissenschaftler künftig:
- Alter
- Ausbildungsdauer
- Geschlecht
- BMI (Body-Mass-Index)
- Blutdruckwerte
- Cholesterinwerte
- Körperliche Aktivitäten
- familiäre Vorbelastungen
Jeder dieser Faktoren wird mit entsprechenden Punkten für das Demenzrisiko versehen. Eine höhere Gesamtpunktezahl bedeutet eine grössere Wahrscheinlichkeit für eine spätere Demenz.
Demenz ist ein Überbegriff für eine Vielzahl von Erkrankungen. Allen Unterformen der Demenz ist gemeinsam, dass sie zu einem Verlust der Geistes- und Verstandesfähigkeiten (Intelligenz) führen. Zu den oben aufgeführten Risikofaktoren können noch andere Faktoren eine Rolle spielen wie z.B. Alkoholismus, Parkinson, Stoffwechselstörungen etc.
04.08.2006