Demenz: Nicht die ''grauen Hirnzellen'' sind schuld
Im Alter können geistige Fähigkeiten auch ohne Morbus Alzheimer-Erkrankung nachlassen. Forscher wollten wissen, was bei der Altersdemenz mit den Hirnzellen passiert.
Mittels einer speziellen Tomographie schlossen sie eine Morbus Alzheimer-Erkrankung aus. Bei den Teilnehmern durften keine Amyoidablagerungen im Gehirn nachgewiesen werden; solche sogenannte Plaques findet man bei Morbus Alzheimer-Patienten. Nur wer diese Untersuchung bestand, wurde in die Studie aufgenommen. Danach untersuchten die Hirnforscher bei den Teilnehmern die Aktivität einzelner Hirnregionen mit Hilfe der funktionellen Kernspintomografie.
Es zeigten sich keine grossen Unterschiede in der Leistungsfähigkeit der Hirnzellen bei geistig regen Senioren und solchen mit verminderter Agilität. Hingegen in der zeitlichen Koordinierung einzelner Zentren bestanden Unterschiede. Probleme zeigten sich vor allem bei Tests, zu deren Bewältigung die Probanden gleichzeitig weit voneinander entfernte Hirnregionen aktivieren müssen.
Die Ergebnisse führten die Forscher zum Schluss, dass nicht die ''grauen Hirnzellen'' im Alter weniger werden, sondern deren Verbindung – d.h. die weisse Hirnsubstanz – im Alter geschwächt ist.
Es sind aber nicht alle Denksysteme gleichstark betroffen. Am schnellsten nimmt die Aufmerksamkeit ab. Aber auch der „Ruhezustand“ des Hirns, wo sich innere Gedanken ziellos bewegen, ist betroffen, so die Forscher. Mit diesen Erkenntnissen erhoffen sich die Forscher Anregungen, wie älteren Menschen geholfen werden kann, ihre geistige Fähigkeiten im Alter besser zu erhalten.
10.12.2007