Depression: Lohnen sich Abklärung und Behandlung für den Arbeitgeber?
Forscher untersuchten den Einfluss eines Abklärungs- und Behandlungsprogramms bei Arbeitnehmern mit Depressionen auf deren Produktivität sowie auf die Vorteile für den Arbeitgeber. Die Ergebnisse erschienen im Fachblatt JAMA.
604 Arbeitnehmer nahmen an der Studie teil. Mittels zweistufigem Abklärungsprogramm konnte eine Depression eruiert werden.
Aus der Studie ausgeschlossen wurden Menschen mit bipolarer Störung (manisch-depressive Störung), Suchterkrankung oder einem erhöhten Suizidrisiko.
Die Arbeitnehmer im Behandlungs-Programm wurden ermutigt, sich einer Psychotherapie oder einer medikamentösen Behandlung zu unterziehen. Patienten, welche eine Therapie ablehnten, konnten eine telephonische Verhaltenstherapie in Anspruch nehmen.
Die Kontrollgruppe bestand aus Arbeitnehmern, welchen mitgeteilt wurde, dass sie wahrscheinlich unter einer Depression leiden. Man empfahl ihnen einen Arzt aufzusuchen, um allenfalls eine Therapie zu beginnen.
Endziel der Untersuchung waren die Schwere der Depression (gemessen an einer speziellen Skala) sowie die Produktivität am Arbeitsplatz.
Ergebnisse nach 6 und 12 Monaten
Arbeitnehmer im Behandlungs-Programm zeigten nach 6 und nach 12 Monaten - im Vergleich zu zur Kontrollgruppe - deutlich mildere Symptome und die Zahl der Geheilten war deutlich höher. Auch konnten sie viel häufiger die Arbeitsstelle behalten und die Zahl der gearbeiteten Stunden war bei ihnen deutlich höher.
Fazit der Autoren: Abklärungs- sowie Behandlungsprogramme für Arbeitnehmer mit Depressionen verbessern die Beschwerden der Betroffenen und wirken sich damit auch günstig auf die Produktivität aus. Dies kann sich für Arbeitgeber, die in solche Programme investieren, am Schluss auszahlen.
- Krankheitsbild: Depression, depressive Episoden
- Krankheitsbild: Manie, Bipolare Erkrankung
08.10.2007