Depression: Verhaltenstherapie ergänzt die medikamentöse Behandlung sinnvoll
Etwa zwei Drittel aller Patienten, die an einer Depression erkrankt sind, sprechen nicht oder nur unzureichend auf Antidepressiva an. Eine Studie belegt nun, dass bei diesen Patienten eine zusätzliche spezielle Form der Psychotherapie (Verhaltenstherapie) besser hilft die Beschwerden zu lindern, als Medikamente allein.
Den Teilnehmern war gemeinsam, dass sich nach mindestens 6 wöchiger medikamentöser Therapie mit einem Antidepressivum, die Symptome nicht verbessert hatten.
Die Hälfte der Patienten erhielt zusätzlich zu ihrem Antidepressivum eine kognitive Verhaltenstherapie. In individuellen Therapiesitzungen sollten die Patienten lernen, mit destruktiven oder irrationalen Gedanken besser umgehen zu können. Die andere Hälfte wurde medikamentös weiterbehandelt, erhielt jedoch keine Psychotherapie.
Nach 6 Monaten wurde anhand einer speziellen Punkteskala für Depressionen der Therapieerfolg überprüft. Für eine erfolgreiche Therapie sollten sich die Beschwerden um mindestens 50% auf der Skala verbessert haben. Die Beobachtungsdauer der Studie betrug insgesamt ein Jahr.
Bei knapp der Hälfte verbesserte die zusätzliche Verhaltenstherapie die Beschwerden um mindestens 50%. In der anderen Gruppe (nur medikamentöse Therapie) erreichten dieses Therapieziel nur 22%.
Bei Patienten, deren Depression sich durch eine medikamentöse Therapie allein nicht verbessert, kann eine zusätzliche kognitive Verhaltenstherapie die Symptome lindern, folgern die Forscher.
12.12.2012