Depressionen begünstigen Fettansammlung an Bauch und Hüfte
''Kummerspeck'' gibt’s tatsächlich, das haben Forscher an über 2'000 Senioren festgestellt. Anhand von Computertomographie-Aufnahmen zeigten depressive Teilnehmer innerhalb von fünf Jahren deutlich höhere Fettablagerungen als Nichtdepressive.
Die Health, Aging and Body Composition Study untersuchte 2088 Senioren im Alter zwischen 70 und 79 Jahren. Mittels Computertomographie wurde zu Beginn der Studie das Fettgewebe unterhalb der Bauchdecke auf Höhe der Lendenwirbelsäule gemessen. Nach fünf Jahren wurden die Messungen wiederholt. Die Forscher konnten so die Entwicklung der Fettablagerung an Bauch und Hüfte beobachten.
Es zeigte sich, dass jene vier Prozent der Teilnehmer, die zu Beginn der Untersuchung depressive Symptome angegeben hatten, in fünf Jahren deutlich mehr Fettgewebe angesammelt hatten als die Teilnehmer ohne Depressionen. Die Zunahme war unabhängig vom Body-Mass-Index.
Die Forscher sehen früher beobachtete Zusammenhänge zwischen Depressionen und Fettansammlungen an Bauch und Hüfte bestätigt. Der chronische Stress, denen Menschen mit Depressionen ausgesetzt sind, scheint die Fettbildung zu fördern, so die Vermutung der Experten.
Im Alter spielt zusätzlich die verminderte Bildung der Sexualhormone bei der Fettbildung eine Rolle - auch dies allerdings nur eine Spekulation. Oder aber: Depressive erwerben sich den ''Kummerspeck'' durch ungesunden Lebensstil (falscher Ernährung, Alkoholkonsum, zu wenig Bewegung).
08.12.2008