Diabetes: Lebensstilveränderungen reduzieren das Risiko
Eine Lebensstiländerung kann bei Personen mit gestörter Glukosetoleranz eine Diabetes Typ 2–Erkrankung verzögern. Eine Verlängerungsstudie der Finnischen Diabetes-Präventions-Studie untersuchte, ob dieser positive Effekt auch nach dem Ende der intensiven Beratungen anhält.
522 übergewichtige Personen mittleren Alters mit einer gestörten Glukosetoleranz wurden in die Studie aufgenommen. Nach dem Zufallsprinzip wurden die Teilnehmer in zwei Gruppen eingeteilt: ca. die Hälfte der Teilnehmer wurden intensiv zu Lebensstilveränderungen beraten, die andern Teilnehmer galten als Kontrollgruppe.
Beratungsziele waren Gewichtsabnahme durch Ernährungsumstellung (Reduktion von Fett und gesättigtem Fett, Zunahme von Ballaststoffkonsum) und vermehrte körperliche Aktivitäten (mindestens 30 Minuten pro Tag).
Nach 4 Jahren aktiver Beratung war das Diabetes-Risiko bei der Gruppe mit aktiver Beratung um 58% Prozent - gegenüber der Kontrollgruppe – gesunken.
Bei denjenigen Teilnehmern, welche nach diesen 4 Jahren keinen Diabetes entwickelt hatten, wurde die Untersuchungszeit um weitere 3 Jahre verlängert.
Die Forscher wollten nun wissen, ob die bis anhin erreichte Lebensstilveränderung zur Diabetes-Vorbeugung auch nach der aktiven Beratung weiter anhielt.
Resultate der Verlängerungsstudie
Die Teilnehmer in der Beratungsgruppe behielten die Lebensstiländerungen bei und konnten das Diabetes-Risiko um 36% verringern. Der Erfolg wurde an folgenden Faktoren gemessen: Gewichtsreduktion, verringerte Aufnahme von gesättigten Fetten und Fett insgesamt, vermehrter Konsum von Ballaststoffen sowie Zunahme der körperlichen Aktivitäten.
Fazit der Autoren
Aktive Lebensstilveränderungen – Diät plus Bewegung – können bei Personen, mit einem hohen Risiko für Diabetes Typ2, das Erkrankungsrisiko nachhaltig senken. Zitat: „Eine wenn auch erfolgreich verlaufende Lebensstil-Beratung allein kann den Diabetes-Typ-2 nicht zwingend bei allen Personen verhindern, jedoch wird sie den Beginn der Krankheit weiter hinauszögern. Bereits den Ausbruch des Diabetes zu verzögern, kann einen wesentlichen Effekt auf den nachfolgende Krankheitsverlauf und somit auch auf die Kosteneffizienz der Diabetes-Vorsorge haben." (The Lancet 10.11.06/d)
27.11.2006