Diabetes: Nächtliches Essen erhöht Komplikations-Risiko
Eine im Diabetes Care publizierte Studie hat untersucht, welche Auswirkungen Essen in der Nacht auf Blutzuckereinstellung und Komplikationsrate hat.
An der Untersuchung nahmen 714 Patienten mit einem Diabetes Typ 1 oder 2 teil.
Davon wurden diejenigen ausgesucht, die mehr als 25% der täglichen Nahrungszufuhr nach dem Abendessen einnehmen.
Die Forscher verglichen folgende Faktoren zwischen den nächtlichen Essern und den übrigen Diabetikern: psychische Verfassung, HbA1c-Spiegel*, Übergewicht, Diabetes Komplikationen.
*HbA1 entsteht, wenn sich Glukose an Hämoglobin (roter Blutfarbstoff) bindet; je höher der Blutzuckerspiegel über eine gewisse Zeit, desto höher ist der HbA1c-Spiegel.
Resultat
Knapp 10% der untersuchten Diabetiker berichteten über regelmässiges nächtliches Essen. Sie hielten sich weniger streng an Diät- und Aktivitätsempfehlungen und berichteten häufiger von psychischen Störungen (Depressionen, Kindsmisshandlungen in der Kindheit, Frustessen aus Zorn, Traurigkeit, Einsamkeit...). Die Zuckereinstellung klappte weniger gut als bei der Kontrollgruppe.
Nächtliche Esser hatten häufiger mit Übergewicht zu kämpfen, litten öfter unter Diabeteskomplikationen und die HbA1c-Spiegel waren häufiger zu hoch (über>7%).
09.08.2006