Diabetes Typ 2: Neue Behandlungsmethode in Sicht?
Laborversuche mit Muskelgewebe zeigten erstmals, dass die Aufnahme von Glukose in die Muskelzellen auch ohne Hilfe von Insulin möglich ist. Der neu entwickelte Wirkstoff soll nun an Patienten getestet werden.
Schwedische Forscher vom Karolinska Institut haben einen Wirkstoff entwickelt, der einen neuen Behandlungsansatz des Diabetes Typ 2 möglich macht. In Laborversuchen konnten sie die Aufnahme von Glukose in Muskelzellen ohne Hilfe von Insulin steigern. Der Wirkstoff wirkt auf die sogenannten PFAARä-Rezeptoren (Peroxisome Profilerators-Activated Delta Receptors) in den Muskelzellen und steigert so die Aufnahme und die Stoffwechselprozesse von Glukose.
Dieser Behandlungsansatz ist insofern interessant, da damit auch insulinresistenten Patienten geholfen werden könnte.
Was bedeutet Insulinresistenz?
Erst seit etwa 10 Jahren weiss man, dass bei 80 bis 90% der Diabetes Typ 2 Patienten eine Insulinresistenz vorliegt.
Normalerweise gibt das Hormon Insulin Anweisungen an die Körperzellen, z.B. Glukose aus dem Blut aufzunehmen und so als Energiequelle nutzbar zu machen. Bei Insulinresistenz ist die Weiterleitung dieser Befehle jedoch gestört und die Körperzellen ignorieren das Signal, so dass Insulin nicht mehr richtig wirken kann. Deshalb kann der Zucker im Körper nur noch eingeschränkt verarbeitet werden.
Die Folge ist ein zu hoher Blutzucker. Wenn der Zucker im Blut dauerhaft zu hoch ist, entstehen gefährliche Schäden an Gefässen und Nerven, sogenannte Folgeerkrankungen.
Der nächste Schritt ist nun, den Wirkstoff an Patienten zu testen.
20.04.2005