Diabetiker profitieren von Grippeimpfung
Obwohl Diabetiker zu den Grippe-Risikogruppen gehören sind dennoch viele Diabetiker nicht geimpft. Ein holländisches Forscherteam untersuchte ob erwachsene Diabetiker tatsächlich von der Grippeipfung profitieren.
Diese Untersuchung war Teil einer grossen Studie (PRISMA-Studie), die während der Grippe-Epidemie 1999/2000 durchgeführt wurde. Es beteiligten sich 75'235 hausärztlich behandelte Patienten aller Altersgruppen, denen eine Grippeimpfung empfohlen wurde.
Von 9'238 erwachsenen Diabetikern erkrankten 131 Patienten. Sie wurden wegen Blutzuckerschwankungen, akuter Atemwegsbeschwerden oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen hospitalisiert. 61 starben an den Folgen einer Grippe. Verglichen wurden diese Patienten mit 1'561 Kontrollpersonen, die nicht an Diabetes erkrankt waren.
Resultate:
- Durch die Grippeimpfung gab es weniger Komplikationen (-56%), weniger stationäre Behandlungen (-54%) und weniger Todesfälle (-58%).
- 18 bis 64jährige Teilnehmer profitierten von der Grippeimpfung mehr, als ältere Patienten (über 65jährig).
- Ob ein Patient zum ersten Mal geimpft wurde oder eine Auffrischungsimpfung bekam, spielte keine wesentliche Rolle.
Fazit der Forscher: Entsprechend anderer Risikogruppen profitieren auch Erwachsene mit einem Diabetes mellitus Typ 2 erheblich von einer Grippeimpfung. Bei der Wirksamkeit der Grippeimpfung gab es keinen wesentlichen Unterschied zwischen Erstimpfung und Auffrischungsimpfung.
09.08.2006 - Looijmans Van den Akker I et al