Diabetisches Koma: Gefährlich und unterschätzt
Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) weist in einer Veröffentlichung auf die immer wieder unterschätzte Gefahr des Diabetischen Komas hin. Das ist ein Notfall und muss sofort behandelt werden.
Ein Diabetisches Koma kann auf auftreten, wenn ein Diabetes Typ1 zu spät erkannt wird, oder ein Typ2-Diabetiker über längere Zeit zu wenig Insulin spritzt, so die Deutsche Diabetes-Gesellschaft (DDG).
Erste Symptome des Diabetes Typ1 sind: Extremer Durst, häufiges Wasserlassen, unerklärliche Gewichtsabnahme. Dennoch wird der Typ1 Diabetes häufig erst bei einer Stoffwechselentgleisung entdeckt. Warnzeichen eines diabetischen Komas (Ketoazidose): Erbrechen, Bauchschmerzen, zunehmende Müdigkeit, auffälliger Atemgeruch nach faulen Äpfeln oder Nagellack.
Dieser Zustand ist ein Notfall, der Patient muss im Spital behandelt werden. Durch den hohen Blutzuckerwert wird dem Körper zuviel Flüssigkeit entzogen. Diese Gewebsaustrocknung kann zu einer Bewusstlosigkeit führen. Erstbehandlung ist deshalb die Zugabe von Flüssigkeit (Kochsalzlösung via Tropf) und nicht Insulin. Erst im Spital wird dem Patienten vorsichtig Insulin zugeführt. Bis die Ketoazidose behoben ist, kann es bis zu zwölf Stunden dauern. Weitere zwei Tage dauert es, bis die Blutzuckerwerte wieder normal sind.
Früher wurde zur raschen Blutzuckersenkung in diesem Fall sofort Insulin zugeführt. Das löste dann oftmals eine tödliche Entgleisung des Stoffwechsels aus. Mit der heutigen Methode – erst Flüssigkeit, dann Insulin – konnte die Sterberate auf unter 1 Prozent gesenkt werden.
Diabetisches Koma bei Typ2-Diabetes
Beim Typ2 Diabetiker ist das diabetische Koma noch viel gefährlicher. Diese Diabetiker haben zwar genügend Insulin im Blut, das jedoch aufgrund einer Insulinresistenz zu wenig gut wirkt. Die Folge davon: ein extrem hoher Blutzuckerspiegel. Der typische Atemgeruch von Äpfeln oder Nagellack (wie beim Typ1 Diabetiker) fehlt hier allerdings. Die Sterblichkeitsrate ist in diesem Fall auch heute noch hoch. Die Gefahr lässt sich mit regelmässiger Bestimmung der Blutzuckerwerte abwenden, so ein Experte der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG).
19.04.2007