Didgeridoo spielen hilft bei nächtlichen Atemstörungen
Forscher der Universität Zürich und der Höhenklinik Wald entdecken das australische Musikinstrument als Behandlungsmöglichkeit gegen Schnarchen und nächtliche Atemstillstände.
Krankhaftes Schnarchen und nächtliche Atemstillstände (Schlafapnoe-Syndrom) sind nicht nur lästig, sondern können die Gesundheit nachhaltig gefährden.
Bis heute wurde das Schlafapnoe-Syndrom mit der nächtlichen Überdruckatmung (CPAP-Therapie) behandelt. Dabei müssen Betroffene nachts eine Nasenmaske tragen, was viele Patienten als sehr unangenehm und störend empfinden.
Nächtlichen Atemstillständen und chronischem Schnarchen liegt oft, nebst andern Faktoren wie Rauchen, Übergewicht, Alkoholkonsum, eine schwache Muskulatur der oberen Atemwege zu Grunde. Und genau hier sehen die Forscher der beiden Kliniken einen Ansatz für eine Behandlung mit dem australischen Blasinstrument Didgeridoo: Das Didgeridoospiel erfordert eine spezielle Atemtechnik, welche exakt diese Muskulatur beansprucht und trainiert.
Auf diesen behandelnden Effekt stiessen die Forscher dank einem Didgeridoo-Musiklehrer, der durch sein regelmässiges Spielen sich selber vom krankhaften Schnarchen befreit hatte.
Die Mediziner Otto Brändli und Milo Puhan überprüften den Effekt an 25 Personen mit einem leichten Schlafapnoe-Syndrom. Die Teilnehmer wurden in zwei Gruppen eingeteilt, wovon die eine Gruppe regelmässig das Didgeridoospiel aufnahm und trainierte.
Nach vier Monaten litten die Didgeridoospieler wesentlich weniger unter Tagesmüdigkeit als die Kontrollgruppe. Ausserdem konnten die Forscher dank Schlafuntersuchungen eine wesentliche Verminderung der nächtlichen Atemstillstände bei den spielenden Teilnehmern feststellen. Auch die Partner und Partnerinnen der Studienteilnehmer berichteten von deutlich weniger Schlafstörungen ihrerseits wegen störenden Schnarchgeräuschen.
18.01.2006