Drogenmissbrauch beeinflusst Hirnvolumen bei Frauen
Langjähriger Drogenmissbrauch fordert seinen Tribut – bei Frauen offenbar stärker als bei Männern, zumindest was die Auswirkungen auf das Hirnvolumen anbelangt. So sollen gewisse Teile weiblicher Gehirne im Gegensatz zu männlichen als Folge des Drogenkonsums deutlich schrumpfen, schreiben amerikanische Forscher im Fachblatt Radiology.
Die MRT-Untersuchungen zeigten auch nach einer längeren Abstinenzzeit bei den ehemals drogenabhängigen Frauen deutliche Gehirnveränderungen im Vergleich zu den gesunden weiblichen Vergleichspersonen: Das Volumen der grauen Hirnsubstanz war in ausgedehnten Bereichen deutlich vermindert. Betroffen waren vor allem Gehirnareale, die für Entscheidungsfindung, Gefühle, das Verarbeiten von Belohnungen oder das Ausbilden von Gewohnheiten zuständig sind. Die ehemals drogenabhängigen Männer zeigten hingegen keinerlei derartige Veränderungen verglichen mit den gesunden männlichen Vergleichspersonen.
Die Forscher untersuchten ausserdem, wie sich diese unterschiedlichen Gehirnvolumen auf das Verhalten der Personen auswirkten. Sie fanden, dass das verminderte Gehirnvolumen bei den ehemals drogenabhängigen Frauen mit einer gesteigerten Impulsivität, vermehrtem Streben nach Belohnungen sowie schwererem Drogenmissbrauch einherging. Bei den gesunden Frauen und allen Männern hingegen konnten keine Zusammenhänge festgestellt werden.
22.07.2015