Durch Rauchverbote weniger Frühgeburten
Dass aktives Rauchen die Gesundheit des Embryo schädigt, ist längst bekannt. Der Einfluss des Passivrauchens war bislang schwieriger nachzuweisen. Einen direkten Zusammenhang zwischen Frühgeburten und Passivrauchen kann auch eine aktuelle belgische Studie nicht belegen; dennoch scheinen die Rauchverbote zu einem Rückgang von Frühgeburten geführt zu haben.
Aktives Rauchen der Mutter hemmt das Wachstum des Embryos und verkürzt die Schwangerschaft, das ist bekannt und auch belegt.
In Belgien wurden die öffentlichen Rauchverbote in drei Phasen etabliert: So darf seit 2006 am Arbeitsplatz und in öffentlichen Gebäuden, seit 2007 in Restaurants und seit 2010 in Baars und Imbissstuben nicht mehr geraucht werden.
Diese schrittweise Umsetzung des öffentlichen Rauchverbots machten sich die Forscher der Universität Hasselt zu Nutze und stellten fest, dass es nach jedem der drei Verbote zu einem Rückgang bei den Frühgeburten kam.
Am deutlichsten zeigte sich dies nach dem zweiten und dritten Verbot: Nach 2007 verzeichneten die Forscher einen Rückgang der Frühgeburten um 3.13% und ab 2010 um weitere 2.65%. Somit gab es seit 2007 auf 1000 Geburten 6 Frühgeburten weniger, was wahrscheinlich auf die verbesserte Luftqualität zurückzuführen sei, so die Forscher. Denn der Rückgang der Frühgeburten konnte nicht mit anderen Faktoren wie Alter der Frau, kindlichem Geschlecht, sozio-ökonomischem Status, Nationalität, Stadt- oder Land-Wohnsituation, Einfluss von Grippe-Epidemien, Klimaveränderungen etc. erklärt werden.
Es gelinge zwar nicht zweifelsfrei einen direkten Zusammenhang zwischen Frühgeburten und Passivrauchen zu belegen. Die Übereinstimmung des Rückgangs der Frühgeburtenraten mit den schrittweisen Rauchverboten,sei jedoch augenfällig.
Auch bereits eine kleine Verkürzung der Schwangerschaft kann sich negativ auf die spätere Gesundheit auswirken, wie frühere Studien gezeigt hätten. Dies unterstreiche die Bedeutung der aktuellen Resultate für die Gesundheit der Gesamtbevölkerung und die Notwendigkeit von Rauchverboten an öffentlichen Orten.
Der Einfluss des öffentlichen Rauchverbots auf die Gesundheit der Bevölkerung wurde schon in anderen Studien belegt. So kam es dadurch zu einem Rückgang von Asthmaerkrankungen bei Kindern und es wurden weniger Herzinfarkte und plötzliche Herztode bei Erwachsenen registriert.
27.02.2013