EU Statistik zu Herz-Kreislauferkrankungen: Verbesserungen wären möglich
Jedes Jahr sterben über 2 Millionen Menschen in der EU an einer Herz-Kreislauferkrankung. Das ist fast die Hälfte (42%) aller Todesfälle in der EU.
Bei 48% der Todesfälle in Europa und bei 42% in der EU sind Herzkreislauf-Erkrankungen die Ursache.
Die Herzkreislauf-Erkrankung ist bei den Frauen in allen Ländern von Europa die häufigste Todesursache; bei den Männern – ausser in Frankreich, den Niederlanden und Spanien - ebenfalls. Die höchste Herz-Kreislauf-Sterberate verzeichnen viele osteuropäische Länder, Schottland sowie Teile von Finnland. Häufigster Grund: der hohe Konsum von tierischen Fetten sowie von Alkohol und Nikotin.
Die Todesrate auf Grund eines Herzinfarktes ist in Zentral- und Osteuropa höher als im Norden, Süden oder Westen von Europa.
Nikotinkonsum
Jedes Jahr sterben 1.2 Millionen Menschen in Europa an den Folgen des Nikotinkonsums (450.000 davon an einer Herz-Kreislauferkrankung). In der EU gibt es jährlich 650'000 Tote wegen des Rauchens; 185.000 davon sterben an einer Herz-Kreislauferkrankung. Der Nikotinkonsum hat zwar in den meisten europäischen Ländern abgenommen, der Rückgang flacht sich aktuell jedoch ab. Europäische Frauen rauchen etwa gleich viel wie die europäischen Männer; Mädchen rauchen häufig sogar mehr als Jungs.
Ernähung
Die Ernährungsmuster quer durch Europa waren einmal sehr unterschiedlich; heute haben sie sich einander angenähert. Verbesserungen sind vor allem im Norden und im Westen von Europa festzustellen; Verschlechterungen hingegen sind im Süden, Zentral- und Osteuropa festzustellen.
Bewegung und Sport
Immer noch ist die Zahl der Bewegungsfaulen in vielen europäischen Ländern hoch; so auch die Zahl der Übergewichtigen (BMI über 25) und Fettleibigen (BMI über 30) bei Erwachsenen und Kindern.
Zuckerkrankheit
Über 48 Millionen Erwachsene in Europa und 23 Millionen Menschen in der EU leiden an Diabetes mellitus Typ 2 (Zuckerkrankheit); Tendenz steigend.
Die Ergebnisse wurden von einer Gruppe von Europa-Parlamentariern begrüsst: Die ''Members of the European Parliament Heart Group'' wollen vermehrt darauf aufmerksam machen, dass Herz-Kreislauf-Erkrankungen in der EU die häufigste Todesursache sind. Die grossen regionalen Unterschiede zeigen, dass noch deutliche Verbesserungen möglich wären.
Allgemein wird angenommen, dass sich die Situation in Osteuropa mit der Angleichung der Lebensverhältnisse verbessern wird. Teilweise ist dies in Polen gelungen, wo die Sterblichkeit an ischämischen Herzerkrankungen infolge einer gesünderen Ernährung seit den frühen 1990er-Jahren um einen Viertel gesunken ist.
03.03.2008