Ecstasy schädigt das Gedächtnis dauerhaft
Wissenschaftler des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) haben in einer Untersuchung festgestellt, dass Ecstasy-Konsum das Gedächtnis dauerhaft schädigen kann. Auch Depressionen und Angststörungen treten gehäuft auf.
Weit stärker und nachhaltiger als bisher angenommen schädigt Ecstasy die Gesundheit. Regelmässiger Konsum kann zu beträchtlichen Gedächtnisstörungen, Depressionen und Angststörungen führen.
Wissenschaftler des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) beurteilen den häufigen Ecstasy-Konsum nach dieser Studie als gefährlicher wie z.B. Cannabis, Kokain oder Amphetamine.
Für die Untersuchung wurden 120 Teilnehmer in vier Gruppen eingeteilt:
- Ecstasykonsumenten (E-Konsumenten)
- Ehemalige E-Konsumenten
- Mischkonsumenten mit Cannabis-, Amphetamin und Kokain-Konsum (aber kein Ecstasy)
- Menschen ohne Drogenkonsum
Um subjektive Eindrücke von den Teilnehmern auszuschliessen wurde ein 200-seitiges strukturiertes Interview verwendet.
Resultat
Bei 50% der aktuellen E-Konsumenten wurden Gedächtnisprobleme festgestellt. Diese Teilnehmer zeigten Schwierigkeiten beim Aufnehmen von neuem Lernstoff, mussten beim Erzählen nach den richtigen Worten suchen oder ordneten zeitliche Abläufe falsch ein. Für viele E-Konsumenten, die z.T. noch in der Ausbildung sind stellen diese Schwächen ein erhebliches Problem dar. Im Gegensatz dazu zeigten nur 17% der Mischkonsumenten Gedächtnisschwierigkeiten.
Bei jedem vierten ehemaligen und bei jedem fünften aktuellen E-Konsumenten stellten die Wissenschaftler depressive Störungen fest. Angststörungen zeigten 17% der E-Konsumenten und 14% der ehemaligen E-Konsumenten.
Da aktuelle und ehemalige E-Konsumenten nahezu gleichermassen betroffen waren, müsse davon ausgegangen werden, dass sich diese Gedächtnisstörungen nicht mehr zurückbilden. Bei 73% der aktuellen E-Konsumenten stellten die Forscher zudem eine schwere Abhängigkeit von der Substanz fest.
Jeder fünfte, der mit Ecstasy in Kontakt kommt, wird abhängig, sagte der Studienleiter. Der erste Kontakt mit der Droge erfolgt oft schon im Alter von elf bis zwölf Jahren. Vor der Partydroge müsse daher verstärkt gewarnt werden.
Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift "Addiction" veröffentlicht. In weiteren Studie wollen die UKE-Forscher ihre Untersuchungen auf die Droge Cannabis richten.
06.09.2005