Eierstockkrebs: Das Beschwerdebild

Eierstockkrebs wird auch der stille Krebs genannt, weil Beschwerden erst auftreten, wenn es schon fast zu spät für eine Heilung ist. Mediziner der Universität von Washington verglichen nun das Befinden von Frauen mit Eierstocktumoren mit einer Kontrollgruppe. Sie wollten dem Beschwerdebild des „stillen“ Krebs auf die Spur kommen. Die Ergebnisse veröffentlichten sie in der Fachzeitschrift JAMA.

Im Vergleich zu Brust- oder Lungenkrebs tritt der Eierstockkrebs zwar eher selten auf, endet dafür aber meistens mit dem Tod. Einer der Hauptgründe für den tödlichen Ausgang ist die späte Entdeckung, da der Eierstockkrebs oft ohne grosse Beschwerden einhergeht. Oft wird die Diagnose erst in einem Stadium gestellt, wo bereits andere Organe befallen sind.

Die amerikanischen Forscher gingen nun davon aus, das die Krankheit nicht von einzelnen Symptomen gezeichnet sei, sondern von einer Kombination eines komplexen Beschwerdebildes. Diesem Muster wollten sie auf den Grund gehen.

Sie untersuchten 128 Patientinnen mit diagnostiziertem Eierstockkrebs und analysierten denen gegenüber 1700 gesunde Frauen mittels Fragebögen. Fragepunkte waren: Vorkommen, Stärke, Häufigkeit und Dauer verschiedener Symptome wie Rücken- und Bauchschmerzen, Erschöpfung, Verdauungsstörungen und Probleme beim Harnlassen.

Frauen mit der Diagnose Eierstockkrebs litten viel häufiger an einer Kombination der Symptome. Sie gaben an etwa 20-30 Mal pro Monat an mindestens drei Beschwerden gelitten zu haben. Demgegenüber berichteten die gesunden Frauen im Schnitt von zwei bis drei unangenehmen Symptomen pro Monat. Besonders typisch für die Krebserkrankung war die Kombination eines angeschwollenen Bauchs in Verbindung mit Verstopfung und Blähungen, Schmerzen im Becken sowie starkem Harndrang.

Da diese Symptome bereits im Frühstadium der Krankheit vermehrt auftraten, könnte die Entdeckung bei einer frühen Diagnose der Krebserkrankung helfen.