Einseitiger Brustkrebs erhöht das Risiko für die zweite Brust
Das Risiko, an der zweiten Brust Krebs zu erleiden, ist bei Frauen mit einseitigem, erblichem Brustkrebs gross; gesunde Frauen haben ein sechsmal kleineres Risiko - gegenüber den bereits Erkrankten - überhaupt einen Brustkrebs zu bekommen.
Bis heute sind Untersuchungen betreffend des erblichen, einseitigen Brustkrebses und dem Risiko für die Erkrankung an der zweiten Brust wenig verstanden worden, so die Forscher.
Die Wissenschaftler des Karolinska Institutes werteten Daten von 204 Frauen aus 120 Familien aus. Jeder der Frauen war einseitig an Brustkrebs erkrankt. Als Kontrollgruppe dienten Frauen ohne Brustkrebserkrankung.
Resultat: Innerhalb von fünf Jahren erlitten sechs Prozent der Frauen einen Tumor in der zweiten Brust. Bei der gesunden Kontrollgruppe waren es lediglich zwei Prozent, die an einem Ersttumor in einer Brust erkrankten. Innerhalb der 20-jährigen Beobachtungszeit stieg bei den bereits einmal Erkrankten das Brustkrebsrisiko für die zweite Brust um 27%. Bei der Kontrollgruppe waren es lediglich 5% für eine Ersterkrankung.
Ausserdem stellten die Wissenschaftler einen klaren Zusammenhang zwischen der Tumorerkrankung und dem Alter fest: Bei Frauen unter 50 Jahren war das Brustkrebsrisiko viermal so gross wie bei Frauen über 50. Die Forscher vermuten hier die Hormonumstellung als Ursache. Frauen mit Hormonbehandlung in den Wechseljahren, zeigten nämlich ein geringeres Brustkrebsrisiko für die zweite Brust, so die Mediziner.
Bei der Entwicklung eines Brustkrebses in der zweiten Brust spielen demnach mehrere Faktoren eine Rolle:
- Genetische Anlage (Erblichkeit)
- Einseitig bestehender Brustkrebs
- Alter
- Hormonbehandlung während oder nach den Wechseljahren
Die Studienautoren sagen, dass es wichtig sei, diese Risiken zu kennen und die Frauen entsprechend zu informieren.
15.02.2006