Ellbogenverletzung: Strecktest zum Ausschluss eines Bruches
Eine im Fachblatt „British Medical Journal“ publizierte Studie zeigt, dass bei Ellbogenverletzungen, bei denen der Ellenbogen durchgestreckt werden kann, mit grösster Wahrscheinlichkeit kein Knochenbruch vorliegt.
Exeter Forscher untersuchten 2'127 Kinder und Erwachsene mit einer akuten Ellbogenverletzung. Alle wurden körperlich untersucht; auch der Ellbogenstrecktest - vollständiges Strecken im Ellbogengelenk möglich oder nicht – wurde durchgeführt.
Von 1'740 auswertbaren Patienten konnten 602 den Arm im Ellbogengelenk vollständig strecken. Nur bei 17 dieser Teilnehmer bestand ein Knochenbruch und bei zwei eine Fraktur des Olecranons (der eigentliche spürbare Ellbogen), was eine Therapieänderung zur Folge hatte.
Von 1'138 Verletzten, die den Ellbogen nicht vollständig strecken konnten, hatten 521 einen Knochenbruch. Der Ellbogenstrecktest war zum Ausschluss eines Bruchs sehr hilfreich: lediglich 3% hatten eine Fraktur trotz normal möglicher Streckung.
Fazit der Autoren. Patienten, welche den Ellbogen nach akuter Verletzung vollständig strecken können, haben mit grosser Wahrscheinlichkeit keinen Knochenbruch. Ist die Streckung nicht möglich, sollte ein Röntgenbild veranlasst werden, da mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Fraktur vorliegt. Wenn die Beschwerden nicht innerhalb von 7-10 Tagen verschwinden, sollte ebenfalls ein Röntgenbild durchgeführt werden.
03.01.2009