Empfehlungen zur antiviralen Therapie der Schweinegrippe
Personen, die zur Risikogruppe gehören, wird die antivirale Therapie nach wie vor empfohlen. Keine medikamentöse Therapie benötigen hingegen gesunde Menschen, auch wenn diese im Kontakt mit Grippeerkrankten waren.
Nach wie vor gehört das Augenmerk für eine antivirale Therpaie den folgenden Personen: Kinder unter zweijährig; Erwachsene, die älter sind als 65 Jahre; Schwangere; chronisch Kranke mit Lungen-, Nieren- oder Lebererkrankungen, Stoffwechselkrankheiten - wie Diabetes mellitus - oder mit Blut- oder Herz-Gefäss-Erkrankungen – Bluthochdruck gehört nicht dazu – sowie Menschen mit einer Immunkrankheit oder mit einer Immunsuppression. Ausserdem: Personen unter 19 Jahre, die eine Dauertherapie mit Acetylsalicylsäure brauchen. Ob schwergewichtige Personen mit einem Body-Mass-Index zur Risikogruppe gehören, wird aktuell noch untersucht.
Eine antivirale Therapie ist bei Personen mit Epilepsie, neuromuskulären Erkrankungen sowie Personen mit kognitiven Beeinträchtigungen (z.B. bei Demenz) zu erwägen.
Behandlung bei stationären Patienten
Dringend antiviral behandelt werden sollten Patienten, welche wegen der Schweinegrippe stationär behandelt werden müssen (auch bei Verdacht darauf) sowie bei Patienten mit einem sich rapid verschlechternden Allgemeinzustand und zwar unabhängig von Alter oder Zusatzerkrankungen.
Die Therapie soll - wenn immer möglich - innerhalb von 48 Stunden nach Auftreten der ersten Symptome begonnen werden. Bei richtiger Dosierung sind die neuen, auf dem Markt angebotenen antiviralen Medikamente (Oseltamivir, Zanamivir) bei der H1N1-Infektion bis zu 99% wirksam.
Gesunde Kinder und Erwachsene nicht vorbeugend behandeln
Das CDC empfiehlt, gesunden Kindern und Erwachsenen, die mit Grippekranken im Kontakt standen, ausdrücklich keine Therapie. Ausnahme: Mitarbeiter im Gesundheitswesen oder Menschen, bei denen ein erhöhtes Risiko für Komplikationen besteht.
Um die Resistenzen möglichst gering zu halten sollen die antiviralen Medikamente zurückhaltend und sorgfältig eingesetzt werden. Patienten müssen zudem wissen, dass sie trotz antiviraler Therapie infektiös bleiben, das heisst, die Grippe weitergeben können, bis alle Symptome verschwunden sind.
19.10.2009