Enddarmkrebs bei jungen Menschen immer häufiger
Das Sexualverhalten junger Menschen scheint sich auf die Entwicklung von Enddarmkrebs negativ auswirkt, schreiben Amerikanische Krebsspezialisten. Immer häufiger diagnostizieren sie bei jungen Menschen bösartige Tumore im Rekturm (Enddarm).
Im US-Amerikanischen Krebsregister wurden in den Jahren 1973 bis 2005 7’661 solche Erkrankungen verzeichnet. Beim Dickdarmkrebs ist diese Entwicklung bis heute zahlenmässig stabil geblieben. Eine Zunahme von Enddarmkrebs-Fällen wurde ab 1984 verzeichnet; seither stiegen die Fälle von Rektumkarzinom um jährlich 3.8%.
Die Krebsspezialisten raten, bei unklaren Blutungen aus dem Enddarm auch bei jüngeren Menschen (unter 40 Jahren) an ein Rektumkarzinom zu denken und eine Endoskopie (Darmspiegelung) durchzuführen. Bei jüngeren Leuten unklare Blutungen ohne weitere Untersuchung als Hämorrhoiden abzutun sei falsch, so die Studienautoren.
Dieser Anstieg von Enddarmkrebs-Erkrankungen scheint in veränderten Sexualpraktiken zu liegen. Denn: Das humane Papillomavius (HPV), welches sexuell übertragen wird und für Genitalwarzen sowie für Gebärmutterhalskrebs verantwortlich gemacht wird, kann auch im Enddarm die Entwicklung bösartiger Tumoren begünstigen. Auch Mund- und Halstumoren, bei welchen das HP-Virus ebenfalls wesentlich zur Entstehung beiträgt, haben in den letzten Jahren zugenommen.
Schutz gegen das Humane papillom Virus bieten Kondom und Impfung
Die Infektion mit dem HP-Virus kann am besten durch geschützten Geschlechtsverkehr verhindert werden. Seit ein paar Jahren kann man sich ausserdem mit dem quadrivalenten HPV- Impfstoff gegen die häufigsten krebsauslösenden HPV-Typen gut schützen.
Der Impfstoff wirkt gegen vier Untergruppen, welche die Entstehung von Genitalwarzen sowie für Krebs verantwortlich gemacht werden. Die Impfung sollte wenn möglich vor dem ersten Geschlechtsverkehr oder mindestens bis zum 26. Lebensjahr gemacht werden. Neuere Studien zeigen aber auch, dass Frauen bis zum 45. Lebensjahr davon profitieren. Ausserdem haben Untersuchungen gzeigt, dass sich geimpfte Männer vor Peniskrebs schützen können. Und: Die Männer können so auch ihre Partnerinnen vor einer HPV-Infektion schützen.
26.08.2010