Entfernung der Gaumen- und Rachenmandeln verbessert das Schlaf-Apnoe-Syndrom bei Kindern
Auch Kinder können unter nächtlichen Atemstillständen (Schlaf-Apnoe-Syndrom) und deren Auswirkungen im Alltag leiden. Eine Studie untersuchte, inwiefern die chirurgische Entfernung der Gaumen- und Rachenmandeln die Beschwerden verbessert.
Anders als Erwachsene mit nächtlichen Atemstillständen (meist mit starkem Schnarchen verbunden) leiden Kinder nicht unter Tagesmüdigkeit.
Kinder mit einem Schlafapnoe-Syndrom sind viel mehr häufiger hyperaktiv und fallen oft durch Verhaltens- und Lernstörungen auf. Diese und andere Auffälligkeiten werden dann oft fälschlicherweise einem Aufmerksamkeits-Hyperaktivitätssyndrom (ADHS) zugeordnet.
Forscher untersuchten in einer aktuellen Studie 464 Kinder, zwischen 5 und 9 Jahren, die unter nächtlichen Atemstillständen leiden. Die Kinder wurden in zwei Therapiegruppen eingeteilt: Entweder sofortige Entfernung der Gaumen- und Rachenmandeln (medizinisch Adenotonsillektomie) oder abwartende Haltung (Watchfull waiting).
Nach 7 Monaten zeigten alle Kinder leichte Verbesserungen – die Unterschiede in den beiden Gruppen waren aber nicht sehr gross. Allerdings verbesserte die Operation das Verhalten, die Lebensqualität sowie den Schlaf und die nächtliche Atmung bei wesentlich mehr Kindern, als das „Abwarten“.
Fazit der Autoren: Schulkinder, die unter nächtlichen Atemstillständen (Schlaf-Apnoe-Syndrom) leiden und bereits neurologische und psychische Auffälligkeiten aufweisen, verbessert die Entfernung der Gaumen- und Rachenmandeln Defizite in der Aufmerksamkeit nicht signifikant. Hingegen brachte die Operation gegenüber der abwartenden Haltung deutlichere Verbesserungen beim Verhalten, der Lebensqualität und dem Schlaf. Es scheint also, dass die frühe Entfernung der Gaumen- und Rachenmandeln diesbezüglich den Kindern von Nutzen sein könnte.
04.06.2013