Entzündliche Darmerkrankungen: Hohes Thromboserisiko im Schub
Das Risiko für Thromboembolien ist bei den chronisch entzündlichen Darmerkrankungen erhöht. Eine Studie untersuchte, ob das Thromboserisiko im Schub höher ist als wenn keine Krankheitsaktivität besteht.
Bei einer Thromboembolie handelt es sich um einen plötzlichen Verschluss einer Vene mit oder ohne Verschleppung in die Lungengefässe.
In der Studie analysierten Forscher medizinische Daten von 13'756 Patienten, bei denen eine chronisch entzündliche Darmerkrankung (IBD medizinisch = Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa) vorlag und verglichen die Daten mit 71'672 Personen ohne Darmerkrankung.
139 Patienten mit einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung erlitten eine Thromoboembolie; bei den gesunden Personen waren es 165. Insgesamt war das Beinvenenthromboserisiko bei Personen mit einer IBD dreimal höher als bei Personen ohne IBD. Während eines Krankheitsschubes war das Thromboserisiko sogar achtmal höher als bei Menschen ohne Darmerkrankung, wobei hospitalisierte Patienten ein viel geringeres Risiko hatten als nicht hospitalisierte.
Fazit der Autoren: Patienten mit einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung (Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa) haben während eines Krankheitsschubes ein stark erhöhtes Thromboembolierisiko. Ob eine vorbeugende Behandlung hilft, dieses Komplikationsrisiko zu reduzieren, müssen nun Studien belegen.
10.06.2010