Epilepsie: Erhöhtes Risiko für frühen, unnatürlichen Tod
Epilepsie-Betroffene haben ein deutlich höheres Risiko, frühzeitig an den Folgen eines nicht natürlichen Ereignisses, wie Suizid oder Unfall, zu sterben. Eine gleichzeitig vorhandene psychische Erkrankung erhöht dieses Risiko noch zusätzlich, wie eine Studie im Fachblatt Lancet zeigt.
In der Beobachtungszeit starben 6155 (8.8%) Epilepsie-Patienten, durchschnittlich im Alter von 34.5 Jahren. Gegenüber der Allgemeinbevölkerung sowie der Geschwister kamen dabei Epilepsie-Betroffene um etwa 11-mal häufiger frühzeitig durch eine „nicht natürliche Ursache“ zu Tode. So war bei 15.8% der Verstorbenen ein Verkehrsunfall oder eine Selbsttötung die Todesursache.
72% der durch Unfall oder Suizid Verstorbenen hatten nebst der Epilepsie noch zusätzlich unter einer psychiatrischen Erkrankung (Depression oder Suchtmittelabhängigkeit) gelitten. Epilepsie-Patienten mit gleichzeitiger Depression verstarben 13-mal häufiger und Suchtmittelabhängige sogar 22-mal häufiger an einer nicht natürlichen Ursache, als Personen ohne Epilepsie oder psychiatrische Erkrankung.
Für die Forscher ist damit klar, dass Epilepsie-Betroffene ein deutlich höheres Risiko für einen frühzeitigen, nicht natürlichen Tod haben. Liegen zusätzlich psychiatrische Erkrankungen vor, ist dieses Risiko nochmals deutlich höher. Die Forscher empfehlen deshalb, diese Umstände – insbesondere zusätzliche psychiatrische Erkrankungen - im Behandlungsprogramm bei Epilepsie vermehrt zu berücksichtigen.
05.08.2013