Epilepsie: Geringes Verletzungsrisiko
Epilepsie-Betroffene, die optimal behandelt würden und ein ausgewogenes Leben führten, hätten ein geringes Verletzungsrisiko während eines Anfalls. Dies bewiesen Mediziner an der Mayo Clinic.
Die Mediziner konnten zeigen, dass das Risiko eine grössere Verletzung während eines Epilepsieanfalls zu erleiden, gering ist. Dies entspricht der gegenteiligen Meinung vorausgehender Studien, die das Verletzungsrisiko als hoch eingestuft hatten.
Die Mayo-Mediziner untersuchten 247 Personen mit Epilepsie. Davon verletzten sich 39 während eines Anfalls. 80 Prozent dieser Verletzungen waren jedoch sehr geringfügig. Menschen, die optimal therapiert wurden hatten sogar ein kleineres Verletzungsrisiko als Menschen ohne Epilepsie.
Experten gehen sogar davon aus, dass 70 der Epilepsie-Betroffenen mit entsprechender Medikation ohne Anfälle leben könnten. Arbeitgeber und Schulen sollten deshalb nicht automatisch Epileptiker einschränken, aus Angst es könnte etwas passieren, sondern mit der Person vorausgehend Vereinbarungen treffen.
Der leitende Wissenschaftler machte darauf aufmerksam, dass eine gesunde Balance zwischen präventiven Vorkehrungen und dem Zulassen der Lebensfreiheit für den Epilepsie-Betroffenen entscheidend für sein Wohlbefinden sei. Die Überschätzung des Risikos für den Patienten könne unfairerweise zu ungerechten Einschränkungen führen, was sich wiederum schlimmer als ein Anfall auswirken könne.
Vorangehende Studien, welche das Verletzungsrisiko als hoch eingestuft hätten, seien mit Patienten gemacht worden, die nicht optimal behandelt wurden.
Der Epilepsie-Betroffene könne allerdings mit einem ausgewogenen Leben (viel Schlaf, körperliche Betätigungen, regelmässige Einnahme der Medikamente) selber viel dazu beitragen, die Zahl der Anfälle zu reduzieren oder deren Heftigkeit zu verringern.
Die Studie wurde in der Fachzeitschrift Neurology veröffentlicht.
02.02.2005