Erblicher Darmkrebs: Jährliche Darmspiegelungen verbessern Heilungschancen
Die Deutsche Krebshilfe schreibt zu ihren Erfahrungen mit jährlichen Darmspiegelungen bei mehr als 1'000 Hochrisiko-Patienten für erblichen Darmkrebs.
Zwei bis drei Prozent dieser bösartigen Darmtumoren sind erblich bedingt. Schuld sind vererbte Gendefekte, welche beim Träger ein erhöhtes Risiko für verschiedene Krebserkrankungen ergeben; 80% gehen dabei auf das Konto des Darmkrebses. Normalerweise wird ab 50 Jahren alle 10 Jahre eine Darmspiegelung empfohlen.
Seit 1999 wird im Rahmen des Projektes der Deutschen Krebshilfe über 1'000 ausgewählten Hochrisiko-Patienten für erblichen Darmkrebs zur jährlichen Darmspiegelung (Koloskopie) geraten. Mit Erfolg, wie der Leiter des Projekts mitteilt: 81% der Teilnehmer haben sich nach der ersten Darmspiegelung innerhalb von 15 Monaten erneut einer Koloskopie unterzogen.
Nach einem durchschnittlichen Beobachtungszeitraum von drei Jahren sind 99 Darmkrebse bei 90 der Teilnehmer entdeckt worden. Nur ein einziger der Darmkrebse machte zwischen den Darmspiegelkontrollen Beschwerden, d.h. die anderen 98 wären ohne Koloskopie nicht oder zu spät entdeckt worden. Bei Patienten, welche mehr als 15 Monate bis zur 2. Darmspiegelung verstreichen liessen, wurden 8 Darmkrebse mit Beschwerden gezählt. Bei zwei von 43 Krebstumoren war nach mehr als 15 Monaten bereits ein fortgeschrittenes Stadium erreicht.
Darin sehen die Forscher den zwingenden Grund, weshalb besonders bei Hochrisikopatienten einjährige Untersuchungsintervalle notwendig sind. Denn: Je früher der Darmkrebs entdeckt wird, desto grösser sind die Heilungschancen. Und: Bei der Darmspiegelung werden gutartige Vorstufen von Darmkrebs gleich mit entfernt, was die Heilungschancen respektive die Prävention nochmals deutlich erhöht.
05.01.2010