Erhöhen Antidepressiva das Osteoporoserisiko im Alter?
Ob sich eine antidepressive Behandlung mit SSRI-Antidepressiva, langfristig negativ auf den Knochenstoffwechsel auswirkt, d.h. den Knochenabbau beschleunigen, wollten Experten wissen.
SSRI-Antidepressiva (selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer), die über eine Beeinflussung von Serotinin im Gehirn wirken, werden häufig zur Behandlung von Depressionen verordnet.
In die aktuelle Studie wurden 2'722 ältere Frauen (Durchschnittsalter 78.5 Jahre) aufgenommen. Zu Beginn wurde bei den Teilnehmerinnen die Knochendichte der Hüfte gemessen sowie die Einnahme von Antidepressiva (SSRI oder trizyklische Antidepressiva) eruiert. Nach 5 Jahren wurde die Knochendichte erneut gemessen.
Erhöhtes Risiko für Knochenabbau unter SSRI
Bei den 2'406 Frauen, die keine Antidepressiva einnahmen, reduzierte sich die Knochendichte in der Hüfte jährlich um durchschnittlich 0.47%. Um fast das Doppelte (0.82%) war der Verlust der Knochendichte bei den 198 Frauen, die mit SSRI behandelt wurden. Bei den Frauen, die anders wirkende Antidepressiva einnahmen (sogenannte trizyklische Andidepressiva) war der jährliche Knochanabbau etwa gleich stark (0.47%), wie bei den Frauen ohne antidepressiver Behandlung.
Fazit der Autoren
Bei älteren Frauen, die mit SSRI-Antidepressiva behandelt werden, muss mit einem beschleunigten Abbau der Knochendichte (Osteoporose) – hier an der Hüfte gemessen - gerechnet werden. Bei trizyklischen Antidepressiva bestand dieser Zusammenhang nicht.
Die Osteoporose (Knochenschwund) zeichnet sich aus durch die verringerte Knochenmasse und einer porösen Knochenstruktur. Die Knochen werden schwächer und brechen leichter. Am häufigsten sind dabei Wirbelknochen, Hüfte oder Handgelenke betroffen. Frauen in den Wechseljahren leiden häufig unter Osteoporose.
03.07.2007