Erhöhtes Lungenembolie-Risiko bei Autoimmunerkrankungen
Autoimmunerkrankungen führen zu starken Entzündungsreaktionen. Diese Entzündungen erhöhen das Risiko für eine Thrombose, das ist bekannt. Eine Schwedische Studie zeigt nun, dass Patienten mit einer Autoimmunerkrankung auch einem erhöhten Lungenembolierisiko ausgesetzt sind. Damit wurden bisherige Vermutungen dahingehend bestätigt.
Die Forscher berechneten, um wie viel häufiger Lungenembolien bei Patienten mit Autoimmunerkrankungen auftraten, im Vergleich zur schwedischen Gesamtbevölkerung.
Es zeigte sich, dass Lungenembolien bei Personen mit einer Autoimmunerkrankung im ersten Erkrankungsjahr sechsmal häufiger aufgetreten waren als in der restlichen Schwedischen Bevölkerung. Dabei war das Lungenembolierisiko bei allen 33 Autoimmunerkrankungen deutlich erhöht.
Bei ein paar Erkrankungen war dieses Risiko besonders hoch. Dazu gehörten Polymyositis (eine systemische Skelettmuskelerkrankung), Dermatomyositis (eine systemische Muskelerkrankung), Polyarteritis nodosa (Entzündung der Blutgefässe mit Entzündungsknötchen), Immunthrombozytopenie (Verkürzte Lebensdauer der Thrombozyten, daher herrscht ein Mangel an Thrombozyten (Blutplättchen), die unter anderem für den Gerinnungsprozess wichtig sind) und beim systemischem Lupus erythemadodes.
In den Folgejahren der Erkrankung nahm zwar das Lungenembolierisiko kontinuierlich ab, bei einigen Erkrankungen war dieses Risiko nach zehn Jahren aber immer noch erhöht. Unterschiede bezüglich Alter und Geschlecht konnten die Forscher nicht beobachten.
Unabhängig von der Erkrankungsform haben demnach Patienten mit Autoimmunerkrankungen vor allem im ersten Erkrankungsjahr ein erhöhtes Lungenembolie-Risiko, wie die Autoren im Fachblatt Lancet schreiben.
Vermutungen für einen Zusammenhang zwischen Autoimmunerkrankungen und dem Lungenembolierisiko, wurden hiermit bestätigt.
Im Fokus Blutgerinnung Thrombose werden Sie ab Januar über das Thema Blutverdünnung bei bestimmten Krankheiten vertieft informiert.
25.01.2012