Erlerntes bleibt im Gehirn verankert
Einmal Erlerntes verändert nachhaltig die Gehirnfunktionen, wie sich am Beispiel von Tänzern und Nichttänzern beweisen lässt, sagen britische Mediziner.
Für die Studie wurde Tänzern des Royal Ballet und Experten in Capoeira, einem afrobrasilianischen Kampftanz, ihrer Ausbildung entsprechende Videos gezeigt und ihre Gehirnaktivität mittels MRI-Aufzeichnungn genau beobachtet.
Die gleichen Aufnahmen wurden Freiwilligen ohne besonderes Fachwissen vorgeführt. Es zeigte sich im Bereich des so genannten Mirror System bei Experten in den einzelnen Disziplinen eine grössere Gehirnaktivität, wenn sie bereits bekannte Bewegungen sahen.
Die Teilnehmer der Kontrollgruppe zeigten bei Ballett und Capoeira die gleiche Hirnaktivität. Frühere Studien haben laut BBC gezeigt, dass das Mirror System Gehirnzellen enthält, die bei Aktivitäten reagieren.
Die Ergebnisse der aktuellen Studie legen nahe, dass dieses System über eine Feinabstimmung auf die speziellen Fähigkeiten einer Person verfügt. Der leitende Wissenschafter Patrick Haggard erklärte, dass das Gehirn eines Balletttänzers eine entsprechende Bewegung in einer Art und Weise verstehen wird, die zum Beispiel einem Capoeiratänzer nicht möglich ist. "Hat das Gehirn eine Fähigkeit einmal erlernt, kann es sie auch durch einfache Beobachtung bereits simulieren."
Diese Forschungsergebnisse sollen Fortschritte in der Rehabilitation von Schlaganfallpatienten ermöglichen, deren Bewegungsfähigkeit eingeschränkt ist. Die Ergebnisse der Studie wurden in dem Fachmagazin Cerebral Cortex veröffentlicht.
02.02.2005