Eyelinerfarbpartikel im Tränenfilm schaden den Augen
Eyeliner für einen traumhaften Augenaufschlag – so will es die Werbung, auch die Frauen und immer häufiger auch Männer. Augenmediziner untersuchten die Wirkung der Farbe auf den Tränenfilm und damit auf die Augengesundheit.
Sowohl die Augenbindehaut als auch die Hornhaut werden mit einem Flüssigkeitsfilm (Tränenfilm) gegen aussen vor dem Austrocknen und vor dem Eindringen von Fremdkörpern geschützt.
Für ein perfektes Augen-Make-up kann mit dem Eyeliner flüssige Farbe als Lidstrich rund um den Wimpernkranz gezogen werden. Die einen ziehen den Strich dabei ausserhalb und die anderen innerhalb der Wimpernlinie. Dabei kann Farbe in den Tränenfilm fliessen, so die Ergebnisse von Forschern.
Die Forscher wählten drei Frauen, denen an zwei verschiedenen Tagen ihre Augen mit einem konventionellen Pinsel-Eyeliner geschminkt wurden. Dabei wurde der Lidstrich entweder ausserhalb oder innerhalb der Wimpernlinie gezogen. Das Verhalten der Farbpartikel hielten die Forscher zehnmal, während jeweils 30 Sekunden über einen Zeitraum von zwei Stunden mit einer Videokamera fest.
Die Gesamtquantität der Farbpartikel im Tränenfilm war bei allen drei Frauen unterschiedlich. Aber: Bei den Frauen mit gezogenem Lidstrich innerhalb der Wimpernlinie, stellten die Forscher am meisten Farbpartikel im Tränenfilm fest und zwar mit einem Maximum nach den ersten fünf bis zehn Minuten nach Auftragen der Farbe. Bei den ausserhalb der Wimpernlinie gezogenen Lidstrichen hingegen vollzog sich die Farbkontamination des Tränenfilms langsamer und geringer. Nach zwei Stunden war die Verunreinigung des Tränenfilms bei allen drei Teilnehmerinnen gleich gering.
Die Ergebnisse sollten insbesondere von Kontaktlinsenträgern sowie von Personen mit trockenen Augen berücksichtigt werden. Bei ihnen ist die Tränenbildung geringer als bei anderen Menschen. Eine geringe Tränenproduktion führt dazu, dass Fremdkörper oder auch Farbe weniger schnell wieder ausgeschwemmt werden.
20.04.2015