Frauen häufiger beim Arzt - Männer schlucken mehr Medizin
Zwar weisen Frauen im Schnitt mehr Krankheitstage auf und gehen öfter zum Arzt als Männer, dafür schlucken diese häufiger Medikamente und leiden verstärkt unter Herz-Kreislauf-Problemen. Dies ergab eine Erhebung der Deutschen Technikerkrankenkasse bei 3.5 Millionen Versicherten.
Die Frauen hatten auch zu 23% häufiger ein Arztzeugnis als die Männer und blieben zu Hause. Und: Frauen hatten mindestens 3.4 Arztkontakte und mindestens eine Medikamentenverschreibung; die Männer nur 2.5 Arztkontakte.
Aber: Männer bekamen im Jahr 2010 für umgerechnet 184 Tage eine Arznei; das seien fast 29% mehr als in den vergangenen 11 Jahren und 2.4% mehr als bei den Frauen. Fast die Hälfte der Medikamente, welche die Männer verschrieben bekamen, war gegen Herz-Kreislaufprobleme und 14% gegen Stoffwechsel-Störungen. Bei den Frauen lagen der Herz-Kreislauf-Medikamenten-Anteil bei 22% und jener der Hormonpräparate bei 17%.
Männer zwischen 15 und 65 Jahren bekamen für 85 Tage Präparate gegen Bluthochdruck – Frauen für ca. 40 Tage. 34% der Frauen schluckten Betablocker, 59% ACE-Hemmer und 61% Kalziumkanalblocker. Damit liegen sie ebenfalls unter dem Schnitt der Männer. Es wundert deshalb nicht, dass erwerbstätige Frauen fast ein Drittel weniger häufig wegen Herz-Kreislauf-Problemen beim Job fehlen. Ungesunder Lebensstil, falsche Ernährung, Bewegungsmangel und Stress mögen hier die Männer an die „Spitze“ dieser Rangliste führen, so die Techniker.
Dafür leiden Frauen häufiger unter psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Schizophrenien oder Belastungsstörungen. Bei berufstätigen Frauen seien solche psychischen Störungen der Hauptgrund für das Fernbleiben vom Job gewesen. Männer hingegen fehlten viel öfter wegen Muskel-Skelett-Erkrankungen wie zum Beispiel Rückenbeschwerden oder auch wegen Atemwegserkrankungen.
06.07.2011