Frauen sterben häufiger an Herzkrankheiten als Männer
Das Hauptaugenmerk bei Herzkrankheiten verlagert sich immer mehr auf die Frauen. Seit 1984 starben mehr Frauen als Männer an Herzkrankheiten. Obwohl die Todesfälle durch Herzkrankheiten insgesamt rückläufig sind, ist die Abnahme bei Frauen geringer.
Die Ursache für Herzkrankheiten bei Frauen sind seltener als bei Männern verstopfte Arterien. Daher werden Herzkrankheiten als Auslöser der Symptome seltener in Betracht gezogen. Frauen leiden bei verstopften Arterien oft unter stärkeren Symptomen als Männer und haben zusätzlich oft noch andere gesundheitliche Probleme, die zu einem höheren Operationsrisiko führen. Auch Bluttests, die bei Männern Herzkrankheiten verlässlich anzeigen, bringen bei Frauen nicht immer ebenso zuverlässige Ergebnisse.
Symptome sind bei Frauen untypischer als bei Männern
Eine 1996 gestartete, grossangelegte Studie (Wise-Studie = Women’s Ischemia Syndrome Evaluation Study) zeigte, dass nur ein Drittel der Frauen mit Schmerzen im Brustkorb verstopfte Herzkranzgefässe haben. Bei einem weiteren Drittel beruhte die Unterversorgung des Herzens mit Blut auf eine mikrovaskuläre Erkrankung, bei der sich die kleinen Blutgefässe, die das Herz versorgen, erweitern oder verengen. Diese sind jedoch so klein, dass sie bei der herkömmlichen Untersuchung nicht auffallen. Eine Diagnose ist nur durch weitere Untersuchungen möglich.
Mehr Bewusstsein schaffen
Die Geschlechterunterschiede sind nicht nur bei Ärztekongressen ein wichtiges Thema, es werden auch Info-Kampagnen gestartet, um in der Bevölkerung Bewusstsein für dieses Problem zu schaffen. "Frauen glauben, sie seien mehr durch Krebs gefährdet als durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen, was nicht stimmt.", erklärt Baumgartner, Universitätsprofessor an der Universität Wien.
21.04.2006