Fremdsprachen für die geistige Fitness im Alter

Die Studie wurde von der Neuropsychologin Gitit Kave und ihren Kollegen vom Herczeg Institute on Aging in Tel Aviv durchgeführt.

Sie befragten 814 Senioren im Alter von 75 bis 95 Jahren zu ihrem Fremdsprachenschatz sowie zu ihrem Bildungsstand. Die erste Befragung wurde 1989 durchgeführt und im Lauf der nächsten 12 Jahre nochmals dreimal wiederholt.

Je mehr Sprachen, desto besser

Die Forscher stellten fest, dass Personen, die im Laufe ihres Lebens Fremdsprachen erlernten, im Alter häufig geistig fitter sind als solche, die nur ihre Muttersprache kennen. Dabei ist die geistige Leistungsfähigkeit umso besser, je mehr Fremdsprachen gesprochen werden. Die Mehrsprachigen zeigten ausserdem bessere Leistungen in der Aufmerksamkeit, der Wahrnehmung sowie der Lernfähigkeit und auch das Abstraktions- und Erinnerungsvermögen war besser.

Bildung hilft – Sprachen sind effektiver

Physiologisch scheint das Lernen neuer Sprachen neue Verbindungen zwischen Hirnzellen herzustellen, die die geistige Leistung zusätzlich stärken. Eine gute Ausbildung verhilft zwar zur besseren geistigen Leistung im Alter, aber die Mehrsprachigkeit wirkt sich noch effektiver auf die kognitiven Fähigkeiten aus. Denn: Die Mehrsprachigkeit verhilft auch weniger gut ausgebildeten älteren Menschen zu geistiger Fitness, so die Studienleiterin.

Aktivitäten und geistige Auseinandersetzungen für die Hirnfitness

Diese Erkenntnisse seien nicht ganz neu, meinen andere Experten. Bereits frühere Studien haben gezeigt, dass kulturelle und soziale Aktivitäten oder die Beschäftigung mit Naturwissenschaften, die Sprach- und Gedächtnisleistung bis ins hohe Alter erhalten.

Das Fazit der Forscher zur neusten Studie: Es gibt keine absolut sicheren Möglichkeiten den Alterungsprozess des Gehirns zu stoppen. Jegliches Lernen sowie die soziale Beschäftigung ist ein gutes Gegenmittel. Das Erlernen von mehreren Sprachen scheint dabei fürs Hirn die effektivste Beschäftigung zu sein.