Frühe HIV-Therapie kann infizierte Kinder retten
Eine Studie untersuchte, ob eine frühe HIV-Therapie, d.h., bevor die Zahl der Abwehrzellen stark abgesunken ist, bei infizierten Kindern einen Einfluss auf den Krankheitsverlauf hat.
377 HIV-infizierte Kinder im Alter von 6 bis 12 Wochen mit einer CD4-Lymphozytenzahl von 25% oder mehr nahmen an der Studie teil. CD4-Lymphozyten (sogenannte T-Helferzellen) gehören zum Abwehrsystem, welches versucht, das Virus unschädlich zu machen.
Die Kinder wurden in zwei Gruppen eingeteilt:
- Gruppe 1: HIV-Therapie sofort bis zum ersten, respektive zweiten Lebensjahr
- Gruppe 2: HIV-Therapie, wenn die T-Helferzellzahl unter 20%, respektive unter 25% im ersten Lebensjahr, sank oder bei AIDS-Symptomen
Die Forscher interessierten sich vor allem für folgende Ergebnisse: Anzahl Todesfälle, Krankheitsverlauf, Nebenwirkungen.
Nach einer Beobachtungszeit von 40 Wochen mussten 66% der Kinder in Gruppe 2 behandelt werden, 4% der Kinder, die von Anfang an behandelt wurden, starben; bei den Kindern, die erst später behandelt wurden, waren es 16%. Ein rasches Fortschreiten der Erkrankung zeigte sich bei 26% der Kinder mit späterer Behandlung und lediglich bei 6% der sofort Behandelten.
Bei vier Kindern, die sofort behandelt wurden, musste wegen Anämie (Blutarmut) und der Reduktion von weissen Blutkörperchen ein Medikament ausgewechselt werden.
Die Forscher sind überzeugt, dass eine frühe HIV-Therapie bei infizierten Kindern die Todesfälle reduzieren und das Fortschreiten der Erkrankung deutlich verzögern kann (laut dieser Studie um ca. 75%).
24.11.2008