Früher Cannabiskonsum schränkt die Hirnfunktion ein
Studien haben gezeigt, dass früher Cannabiskonsum teilweise als Auslöser für Psychosen gelten muss. Jetzt zeigt sich, dass bei unter 15-Jährigen, welche bereits regelmässig Cannabis konsumieren, die Hirnfunktion schwächer ist als bei Jugendlichen, welche erst später begonnen hatten Cannabis zu rauchen.
49 der Teilnehmer rauchten schon vor dem 15. Lebensjahr regelmässig; die anderen 55 fingen erst später damit an. Die Frühkonsumenten rauchten im Schnitt seit 10.9 Jahren und kamen in dieser Zeit auf etwa 6.790 Joints pro Teilnehmer. Die Spät-Konsumenten kamen auf durchschnittlich 8.7 Jahre Konsum und auf etwa 5.160 Joints pro Kopf. 44 Personen, welche nie Cannabis konsumiert hatten nahmen ebenfalls an den Tests teil und dienten als Kontrollpersonen.
Die Teilnehmer wurden getestet auf: selbstständiges Arbeiten, Aufmerksamkeit, Ausdauer, Ausarbeitung von Konzepten, ihre motorischen sowie visuellen Fähigkeiten sowie ihre geistige Flexibilität.
Die Intelligenz (gemessen am IQ) war in allen Gruppen gleichwertig. Die Frühkonsumenten schlossen aber die Tests deutlich schlechter ab als die Spätkonsumenten. So zeigten die Frühkonsumenten zum Beispiel eine schlechtere Impulskontrolle, konnten weniger gut selbständig Arbeiten und machten mehr Fehler. Die Spätkonsumenten schlossen in etwa gleich gut ab, wie die Nichtkonsumenten.
Früher chronischer Cannabiskonsum (unter 15 Jahren) scheint die Hirnfähigkeit (kognitive Funktionen) stärker zu beeinträchtigen, als wenn später damit begonnen wird. Radiologische Untersuchungen hätten gezeigt, dass sich das Hirn von unter 15-Jährigen immer noch in der Entwicklung befindet und dass regelmässiger Cannabiskonsum in dieser Periode das Hirn schädigt und die Flexibilität beeinträchtigt, so die Forscher.
Konsumenten, welche erst nach der Ausreifung des Gehirns mit Rauchen begonnen hatten, scheinen besser in der Lage zu sein, Toxin-Schädigungen am Hirn zu kompensieren.
09.06.2011