Fusspilz: Mangelnde Geduld bei der Behandlung erhöht das Rückfallrisiko
Die Ursachen für eine Wiederinfektion bei Fusspilz liegen meistens in der ungenügend langen Behandlungsdauer. Jeder 4. Betroffene erleidet deshalb eine Re-Infektion.
Über 20% der erwachsenen Europäer leiden irgend wann in ihrem Leben an Fusspilz, 60% davon sind Männer.
Die Ansteckungsgefahr ist einfach und deshalb sind Fusspilzinfektionen so häufig anzutreffen. Menschen, die häufig barfuss gehen und sich oft in Schwimmbädern, Sporthallen, Massenunterkünften oder öffentlichen Duschen bewegen, sind besonders gefährdet. Mit dem Alter steigt das Infektionsrisiko.
Verursacher der Infektion ist ein Mikropilz (Tinea pedis), der auf abgestorbenem Gewebe der Haare, Zehennägel und Hautschichten entsteht. Der Fusspilz gedeiht am besten im feuchten, warmen Klima. Die Verbreitung erfolgt oft durch das Abfallen von infizierten Hautschuppen.
Der Fusspilz gelangt so über kleinste Verletzungen der Haut in den Körper.
Folgende Faktoren begünstigen einen Fusspilz:
- Enge, geschlossene Schuhe und Gummistiefel
- Wärmestau mit hoher Luftfeuchtigkeit in den Schuhen, besonders auch in Sportschuhen aus synthetischem Material.
- Ein schwaches Immunsystem durch chronische Krankheiten (z.B. Diabetes).
- Eine Schlechte Durchblutung der Hände und Füsse.
Die Ursache für sich wiederholende Fusspilzinfektionen ist die mangelnde Geduld bei der Behandlung. Die durchschnittliche Behandlungsdauer lag bisher bei bis zu fünf Wochen.
Eine aktuelle Studie zeigt, dass 48% der Betroffenen sich nicht an die verschriebene tägliche Anwendung während mehrerer Wochen hält. Jeder 4. bricht die Behandlung vorzeitig ab, das heisst, sobald die Beschwerden verschwunden sind. Entsprechend hoch ist die Rückfallquote, so Prof. Renato G. Panizzon, Chefarzt, Dermatologie und Venenleiden, CHUV, Lausanne, in einem Artikel von OTX World (Mai 2006).
Fusspilz ist keine Bagatell-Erkrankung
Die Beschwerden müssen ernst genommen werden und eine Therapie möglichst frühzeitig begonnen werden.
Der Arzt erkennt eine Fusspilzinfektion meist schon am äusseren Erscheinungsbild:
- Starke Schuppung an Fusssohlen und zwischen den Zehen; oft bilden sich kleine Bläschen
- Juckreiz
- Die Infektion beginnt meist in den Zehenzwischenräumen, da durch das Zusammenpressen der Zehen - z.B. in engen Schuhen - erhöhte Feuchtigkeit herrscht.
- In schweren Fällen bilden sich Risse, bis hin zu Flüssigheitsabsonderungen und schmerzhaften, flüssigkeitsgefüllten Blasen.
Behandlungsmöglichkeiten
Bis heute war eine mehrwöchige Therapie unvermeidlich. Nur 42% der Betroffenen behandeln den Fusspilz richtig, das heisst während mehreren Wochen mit einem Antifusspilz-Mittel (Antimykotikum). Verdrängung des Problems, mangelnde Geduld für die Therapiedauer und Unverständnis für die Fusspilz-Problematik führen jeweils zu einem vorzeitigen Abbruch der Behandlung, so die Experten. Damit erklären sie die seit 30 Jahren stagnierende und hohe Infektionszahl.
Oft ist bei Fusspilz nur eine äussere Behandlung mit Sprays oder Crèmes notwendig. In ganz schweren Fällen, muss oral medikamentös behandelt werden.
Eine Studie belegt die klinische Wirksamkeit einer neuen Substanz an 273 Probanden. Die Heilungsquote war viermal grösser als in der Kontrollgruppe, die ein Plazebo (Scheinmedikament) erhielt.
Der Wirkstoff ist deshalb einmalig, da durch eine einzige Behandlung der Pilz bereits abgetötet wird und der Wirkstoff nachhaltig wirkt. Experten erhoffen sich dadurch eine höhere Therapiebereitschaft und einen stärkeren Rückgang des Risikos für eine Wieder-Infektion.
Präventionsmassnahmen: Wie kann man Fusspilz vorbeugen?
Wichtig zu wissen: Fusspilz stellte eine hohe Ansteckungsgefahr dar. In einem Haushalt mit Fusspilz muss die ganze Familie behandelt werden, da man sich sonst gegenseitig immer wieder ansteckt.
Im Kampf gegen den Erreger Tinea pedis ist es "nur" mit Hygienemassnahmen allein nicht getan. Eine Antipilz-Therapie ist absolut notwendig. Die Verbreitung oder eine Wiederinfektion allerdings kann mit hygienischen und vorbeugenden Massnahmen wie folgt eingedämmt werden:
- Täglich Socken und Strümpfe wechseln, Socken möglichst heiss waschen.
- Nur Baumwoll- und Wollsocken tragen, keine synthetischen Stoffe.
- Nicht barfuss laufen. In Nasszellen (Duschen, Bäder, Saunen) – auch zu Hause - wenn immer möglich die eigenen Badeschuhe tragen.
- Atmungsaktive (Leder-) Schuhe tragen.
- Füsse nach dem Duschen gründlich trocknen (mit Föhn), das gilt vor allem für die Zwischenräume.
- Bettwäsche und Badetücher regelmässig wechseln und heiss waschen.
Referenzen zum Artikel:
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- Consumer research: U&A 2005
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10.10.2006 - dzu