Gefäss-Risikofaktoren beeinflussen Alzheimer
Unbehandelte Gefäss-Risikofaktoren wie hoher Blutdruck, hohe Blutfettwerte, Diabetes etc. können das Risiko für die Entwicklung eines Alzheimers erhöhen, wie Neurologen nach einer Studie an über 800 Menschen berichten.
Die Forscher untersuchten 837 Menschen, welche schwache Gedächtnisbeeinträchtigungen aufwiesen. 414 der Teilnehmer wiesen mindestens ein vaskuläres Risiko auf (z.B. hohen Blutdruck, hohe Blutfettwerte, Diabetes, Nikotinkonsum, starkes Übergewicht etc.). Diese Risikofaktoren sind verantwortlich für die sogenannte Arteriosklerose, welche für die Entwicklung von Herz- oder Hirninfarkten verantwortlich ist.
Die Teilnehmer wurden wie folgt untersucht: Bluttests auf Cholesterin und Zucker, Blutdruck-Werte, Body-Mass-Index BMI sowie Gedächtnistests.
Danach wurden die Teilnehmer in drei Gruppen eingeteilt: Teilnehmer, bei welchen keine der Risikofaktoren behandelt wurde, Teilnehmer mit partiell behandelten Risikofaktoren oder Teilnehmer, bei welchen sämtliche Gefäss-Risikofaktoren behandelt wurden. Als Behandlung galten: Blutdruck- und Blutzucker-senkende Medikamente, Cholesterinsenker sowie diätische Massnahmen.
Nach einer Beobachtungszeit von 5 Jahren hatten 298 der Studienteilnehmer eine Alzheimer-Krankheit entwickelt. Verglichen mit Teilnehmern ohne Gefäss-Risikofaktoren hatten jene Teilnehmer mit hohem Blutdruck, Diabetes und hohen Cholesterinwerten das doppelte Alzheimer-Risiko.
52% der Teilnehmer mit Risikofaktoren entwickelten eine Alzheimer-Krankheit; bei den Teilnehmern ohne Risikofaktoren waren es 36%. Wurden alle Risikofaktoren behandelt, entwickelten die Teilnehmer zu 39% weniger häufig einen Alzheimer als wenn keine Behandlung erfolgte; eine Teilbehandlung senkte die Alzheimer-Wahrscheinlichkeit um 26%.
Fazit der Autoren: Gesamthaft war das Alzheimer-Risiko bei Personen, bei welchen Gefäss-Risiken wie Bluthochdruck, erhöhten Blutfettwerten und Diabetes medikamentös behandelt wurden, tiefer.
26.04.2011