Gestörte Lungenfunktion bei Kindern durch Autoabgase
Autoabgase können bei Kindern Asthmaanfälle auslösen, das wurde schon früher belegt. Neu zeigen Analysen, dass Autoabgase auch Verursacher von Asthma bei Kindern sowie Risikofaktor für Herzkreislauferkrankungen bei Erwachsenen sein können.
Resultat: 30 bis 45% der US-Bevölkerung erleiden gesundheitliche Störungen durch Abgasemissionen. Hauptsächlich sind Menschen, die weniger als 500 Meter zur nächsten stark befahrenen Strasse wohnen, betroffen.
Die erhöhte Schadstoffbelastung in der Luft kann bei Kindern Asthmaanfälle auslösen, das ist schon länger und gut belegt. Hingegen ist weniger gut belegt, dass Autoabgase auch als Verursacher von Asthma und anderen Atemwegserkrankungen oder als Risikofaktor zur Entstehung von Herzkrankheiten bei Erwachsenen gelten.
Nach Abschluss der Analyse bemerken die Experten, dass die Beweislage für die schädigende Wirkung der Autoabgase nicht schlüssig ist. Viele Bewohner von Gegenden viel befahrener Strassen sind auch durch Lärm und durch die schlechtere Qualität der Wohnungen sowie ihrer Lebensweise ebenfalls gesundheitlich beeinträchtigt. Nach Einschätzungen der Experten sind diese Faktoren nicht voneinander zu trennen.
Schweizer Studie seit 1990
9'000 Menschen - inzwischen zwischen 37 und 79-jährig, aus acht Regionen der Schweiz werden seit 1990 in der Langzeitstudie ("Swiss Study on Air Pollution and Health in Adults" (Sapaldia) nach ihrer Gesundheit befragt und deren Lungenfunktionen untersucht. Die Zwischenresultate ähneln der US-Studie: Als im 2002 die Transitgebühren für Lastwagen erhöht wurden und damit weniger Lastwagen durch die Schweiz fuhren, gingen die Hustensymptome bei den Teilnehmern zurück.
Erkrankungen der Atemwege treten auch in der Schweiz häufiger bei Menschen auf, die nahe an stark befahrenen Strassen aufwachsen, zeigt die Studie.
Die Sapaldia Studie geht nun in die dritte Phase, wo die Zusammenhänge zwischen Luftschadstoffen und Herz-Kreislauferkrankungen wie Herzinfarkt, Herzrhythmusstörungen oder Schlaganfall, im Fokus stehen.
20.01.2010