Gesundheitsförderung in Betrieben ungenügend umgesetzt
Die Schweizerische Herzstiftung ortet in Unternehmen in der Schweiz noch ein grosses Potenzial zur Gesundheitsförderung der Mitarbeitenden am Arbeitsplatz. Studien zeigen, wie gewinnbringend sich Massnahmen im Herz-Kreislauf-Bereich für Klein-, Mittel- und Grossbetriebe auswirken.
Die Erkenntnis, dass es sich für einen Betrieb lohnt, in die Gesundheit der Mitarbeitenden zu investieren, hat sich vor allem bei KMUs noch nicht durchgesetzt. Gesunde Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind erwiesen leistungsfähiger und motivierter, ihre Absenzrate ist deutlich niedriger und ihre Arbeitsproduktivität höher verglichen mit den weniger gesunden und gesundheitsbewussten Mitarbeitenden. Diese Effekte lassen sich insbesondere auch für die hierzulande sehr häufigen Herz-Kreislauf-Erkrankungen und -Risikofaktoren belegen. Mit ihrem neuen Präventionsprogramm Heart@Work eröffnet die Schweizerische Herzstiftung den Firmen einen unkomplizierten und finanziell tragbaren Zugang zu gesundheitsfördernden Massnahmen.
Nachweisbarer Nutzen der Prävention
Herzinfarkt, plötzlicher Herztod und Hirnschlag sowie die dazugehörenden Risikofaktoren (Rauchen, Bewegungsmangel, Übergewicht, Diabetes, Stress), die sich auch in erhöhtem Blutdruck, ungünstigen Cholesterin- und Blutzuckerwerten niederschlagen, sind in der Gesamtbevölkerung ebenso wie bei Erwerbstätigen weit verbreitet. Sie manifestieren sich in jährlich rund 30'000 Herzinfarkten, 16'000 Hirnschlägen und 8'000 plötzlichen Herz-Kreislauf-Stillständen. Mehr als die Hälfte dieser Ereignisse wären vermeidbar. Die Häufigkeit der Herz- und Gefässkrankheiten und die wissenschaftlich nachgewiesene Wirksamkeit der Prävention und der Früherkennung, machen Gesundheitsförderungsmassnahmen, die sich auf diese Risiken konzentrieren, deshalb zu einer lohnenswerten Investition. Sie bringen einem Betrieb für jeden investierten Franken einen Return on Investment von 2.5 bis 13.8 Franken.
Jeder reduzierte Risikofaktor zahlt sich aus
Aus einer Grundlagenpublikation der American Heart Association zu Herz-Kreislauf-Gesundheitsförderungsprogrammen geht hervor, dass diese Programme Krankheitsabsenzen um durchschnittlich 28 Prozent, die Gesundheitskosten um 26 Prozent und die Kosten für Entschädigungen und Invalidenrenten um 30 Prozent reduzieren. Ausserdem wurde ein direkter Zusammenhang zwischen der Anzahl der Risikofaktoren, die ein Mitarbeitender hat und dessen Absenztagen festgestellt: Mitarbeitende mit 3 oder 4 kardiovaskulären Risikofaktoren fehlen doppelt bis dreimal so oft wie Mitarbeitende, die keinen oder nur einen Risikofaktor aufweisen. Gleiches zeigt sich beim so genannten Präsentismus, das heisst wenn Mitarbeitende trotz Krankheit am Arbeitsplatz ausharren und ihre Arbeit nicht gut verrichten. Bereits durch Reduktion eines einzigen Risikofaktors liess sich die Präsentismusrate um 9 Prozent senken.
Ein Gewinn für alle
Massnahmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung wirken nachhaltig positiv. Verminderte gesundheitliche Beschwerden und ein gesunder Lebensstil erhöhen das körperliche und psychische Wohlbefinden. Das wiederum steigert die Arbeitsmotivation und die Produktivität und führt in einer Aufwärtsspirale zu einem guten Arbeitsklima, in dem sich Mitarbeitende flexibel, offen und kooperativ entfalten können. Prozesse laufen kommunikativer und effizienter und die Ergebnisse liegen schneller und in besserer Qualität vor. Das neue Programm Heart@Work der Schweizerischen Herzstiftung stellt KMUs einen Steigbügel bereit, damit erfolgsrelevante Gesundheitsrisiken auf einfache und kostengünstige Art im Betrieb thematisiert und angegangen werden können um eine nachhaltig positive Wirkung zu erzielen.
17.11.2010