Gesundheitstests im Internet sind nicht harmlos
Britische Mediziner warnen chronische Patienten vor Gesundheitstest im Internet. Zwar könne damit das Wissen verbessert werden, aber Tests könnten Patienten in falscher Sicherheit wiegen.
Die Mediziner negieren die Zunahme der medizinischen Kenntnisse mit Hilfe von Test-Tools im Netz nicht. Doch führte diese Kenntnis nicht zu einer positiven Veränderung des Verhaltens. Manche Ergebnisse zeigten sogar, dass sich der Gesundheitszustand der Patienten dadurch verschlechtert hatte.
Elizabeth Murray, führende Wissenschaftlerin des Teams des UCL, zeigte sich sehr überrascht über diesen Umstand. Ein Grund für diese Tatsache könnte laut Murray sein, dass sich die User durch die Informationen in falscher Sicherheit wiegen. Dadurch seien sie weniger geneigt, ihren Gesundheitszustand kontrollieren zu lassen, als wenn sie eine direkte Anweisung ihres Arztes erhalten würden.
Diabetiker zum Beispiel wiesen in Wahrheit schlechtere Zuckerwerte auf, als die Resultate aus dem Webtool ergaben, berichtet die Wissenschaftlerin. Computer-basierte Informationsquellen seinen nicht per se schlecht. So würden zum Beispiel Chatrooms, Online-Betreuungsgruppen oder direkte Patientenberatung (basierend auf direkten User-Daten) durchaus ihre Richtigkeit und zum Teil auch ihre Wichtigkeit haben. Die direkte Kontrolle beim Arzt dürfe aber nicht vernachlässigt werden.
02.02.2005