Ginkgo reduziert Demenzrisiko nicht
Ginkgo biloba wird erfolgreich als Mittel zur Verbesserung der kognitiven Funktionen vermarktet. Eine Studie an über 2’500 älteren Menschen untersuchte, ob Ginkgo der Entstehung von Demenz oder Alzheimer vorbeugen kann.
2'587 über 75-jährige Personen mit altersentsprechend unauffälligen geistigen Funktionen und 482 mit minimalen geistigen Defiziten nahmen an der 8 jährigen Studie teil.
Die Teilnehmer nahmen zweimal täglich entweder 120 mg Ginkgo biloba Extrakt oder ein Scheinmedikament (Placebo) ein.
Während durchschnittlich 6 Jahren erfolgte alle 6 Monate eine Beurteilung der kognitiven Funktionen (Gedächtnis, Merk- und Konzentrationsfähigkeit). Die Forscher interessierten sich primär für die Entwicklung einer Alters- oder einer Alzheimer-Demenz.
523 Personen erkrankten an einer Demenz. 92% davon litten unter der Alzheimer-Erkrankung oder einem Alzheimer mit zusätzlichen Durchblutungsstörungen in den Hirnarterien.
Nur 6.3% der Teilnehmer brachen die Studie vorzeitig ab. Nebenwirkungen waren in beiden Gruppen etwa gleich häufig. Es erkrankten in beiden Gruppen etwa gleich viele an einer Demenz. Die Wahrscheinlichkeit für die Entwicklung einer Demenz lag bei 1.12, für Alzheimer bei 1.16. Personen, die bereits an leichten Gedächtnisstörungen litten, entwickelten unter Ginkgo nicht seltener eine Demenz also solche, die ein Scheinmedikament erhielten.
Fazit der Forscher: Ginkgo bilboa reduziert weder das Risiko für die Entstehung einer Alters- oder einer Alzheimer-Demenz noch für die Entwicklung einer Demenz aus minimalen geistigen Defiziten.
20.11.2008