Granatäpfel gegen Herzinfarkt
Granatäpfel sind reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Jetzt haben Forscher in der Frucht auch Antioxidantien entdeckt, die eine positive Wirkung auf das Herzinfarktrisiko zeigen.
Granatäpfel enthalten mehr Antioxidantien als alle anderen bisher bekannten Früchte. Ein Glas Granatapfelsaft täglich reduziert das Herzinfarkt-Risiko deutlich. Granatäpfel hätten demnach die meisten Antioxidantien, dreimal mehr als Rotwein oder Grüner Tee.
Zu diesem Schluss kommt der israelische Forscher Michael Aviram vom Ramban Medical Center in Haifa.
Antioxidantien, auch Radikalfänger genannt, sind Stoffe, die freie Radikale neutralisieren. Zu den Antioxidantien zählen etwa die Vitamine C und E, Beta-Carotin sowie die Mineralstoffe Selen, Kupfer und Zink. Aber auch eine Reihe weiterer Stoffe, die vom Körper selbst hergestellt werden, gehören dazu. Antioxidantien reagieren schneller mit den Radikalen als die übrigen Stoffe.
Dabei werden sie selbst zum Radikal, da sie ein Elektron an das Radikal abgeben. Durch das Abfangen der freien Radikale wird nach gängiger Lehre das Krebsrisiko reduziert, da der oxidative Stress als eine Ursache von Krebs angesehen wird. Zu den Verursachern von oxidativem Stress zählen: Umweltverschmutzung, Chemikalien, Viren und Bakterien.
Die Untersuchungen des israelischen Forschers werden nun auch am Londoner Hammersmith Hospital erneut überprüft. Die israelischen Mediziner haben entdeckt, dass Granatäpfel die Cholesterin-Oxidation um die Hälfte reduzieren und damit die Retention von LDL reduzieren. Nach den Untersuchungen von Richard Bogle vom Hammersmith Hospital konnten Tanine, Polyphenole und Anthocyanine in den Granatäpfeln gefunden werden.
Alle diese Stoffe wirken sich positiv auf den Organismus aus. Zusätzlich dazu finden sich in den Früchten auch grosse Mengen an den Vitaminen A, C und E sowie Eisen. Die Granatäpfel, die von Spanien bis Kalifornien fast überall gezüchtet werden, waren bereits in der Antike ein Symbol für Geburt, ewiges Leben und Tod. Gründe dafür war die blutrote Farbe des Fruchtfleisches.
In früheren Untersuchungen konnten Wissenschaftler feststellen, dass nur natürliche Antioxidantien die positiven Wirkungen entfalten. Künstlich zugeführte zeigten keinerlei positive Effekte. Der Grund für die Unwirksamkeit von künstlich zugeführten Antioxidantien liegt darin, das sie unter Umständen wie Radikale wirken können. Das Gleichgewicht von oxidierenden und oxidierten Stoffen wird durch die im Übermass vorhandenen Antioxidantien gestört.
Was sind Antioxidantien?
Antioxidantien sind organische Verbindungen, die eine unerwünschte Oxidation (Prozess, bei dem Sauerstoff gebunden oder Wasserstoff abgegeben wird) hemmen oder verhindern.
Sie werden u.a. in Kunststoffen und Kautschuk (Alterungsschutz), in Fetten (Schutz vor Ranzigkeit), in Aromastoffen (Geruchsveränderung) und in Anstrichstoffen (Hautbildung) verwendet. Die Wirkung von Antioxidantien besteht vor allem darin, dass sie freie Radikale abfangen und somit den Oxidationsprozess stoppen.
Im Lebensmittelbereich werden Antioxidantien (E300 bis E321) bei Ölen, Fetten, fetthaltigen Zubereitungen, Suppen, Instant-Brühen, Knabbererzeugnissen, Kaugummi, Glace, Margarine, Wallnusskernen sowie Marzipan- und Nougatmassen eingesetzt. Natürliche Antioxidantien sind z.B. Vitamine, Mineralstoffe, Flavone und körpereigene Stoffe; synthetische Antioxidantien sind Butylhydroxytoluol, Gallate u.a..
Was sind freie Radikale?
Freie Radikale sind Teile von Molekülen und versetzten biologisches Gewebe in oxidativen Stress und zerstören es so.
Entstehung freier Radikale durch:
- Extreme Hitze (Feuer)
- UV-Strahlung
- Röntgen-Strahlung und andere Ionisierende Strahlung
- Zigarettenrauch
- Essen, das ionisierender Strahlung ausgesetzt war
Krankheiten, die daraus entstehen können:
- Arterienverkalkung
- Rheuma
- Alzheimer
- Krebs
Antioxidantien schützen gegen freie Radikale im Körper, da diese freie Radikale dauerhaft binden.
24.02.2005