Grippe-Infektion: Bei Kleinkindern oft nicht erkannt
Grippe-Erkrankungen bei Kindern werden oft von Ärzten nicht erkannt. Dabei sind sie deutlich häufiger als bisher angenommen. Dies zeigt eine Studie, die im Fachmagazin New England Journal of Medicine veröffentlicht wurde.
Ziel dieser Studie war es, genaue Daten über die Verbreitung der Grippe-Infektion bei Kleinkindern zu erhalten. Dazu untersuchten die Forscher alle Kinder unter 5 Jahren aus 3 Bezirken der USA (Nashville, Rochester und Cincinnati). Alle Kinder, die in den Jahren 2000 bis 2004 mit einer akuten Infektion der Atemwege oder Fieber zum Arzt mussten, nahmen an der Untersuchung teil. Zum Nachweis einer Grippe-Infektion wurde von den Kindern ein Abstrich der Nasenschleimhaut und des Rachens entnommen und auf das Grippe-Virus untersucht. Dies wird bei der Routine-Behandlung normalerweise nicht durchgeführt.
Resultate:
- Während der Grippe-Saison 2002/03 litten 50 von 1’000 unter Fünfjährige, die ambulant behandelt wurden, an einer Grippe.
- Bei den im Spital behandelten Kindern waren es 6 von 1’000 Kindern.
- Während der schwereren Grippesaison 2003/04 stieg der Anteil auf 95 pro 1’000 Kindern unter 5 Jahren, die in einer Notfallstation und 27 pro 1'000, die in einem Spital behandelt wurden.
- Bei den ambulant behandelten Kindern wurde die Grippe nur in 17% der Fälle erkannt. · Bei den hospitalisierten Kindern erkannten die Ärzte nur 28% der Grippe-Infektionen.
Fazit:
Die meisten Grippe-Erkrankungen wurden von den Ärzten nicht erkannt.
11.07.2006