Grippe: Epidemie ist Tatsache
Erstmals wurde diese Saison der epidemische Schwellenwert der Grippefälle in der Schweiz überschritten. Die neue Grippe-Site des Bundesamt für Gesundheit BAG bietet einen Impf-Check und viele Tipps zur Vorsorge und für Hygienemassnahmen.
In der Woche 5 meldeten in der Schweiz 142 Ärztinnen und Ärzte des Sentinella-Meldesystems 10.1 Grippeverdachtsfälle auf 1000 Konsultationen.
Im Vergleich zur Vorwoche (6.7 Grippeverdachtsfälle pro 1000 Konsultationen) ist diese Rate stark angestiegen. Hochgerechnet entsprach die Rate einer Inzidenz von 86 grippebedingten Konsultationen pro 100 000 Einwohner.
Sie liegt erstmals in dieser Saison über dem nationalen epidemischen Schwellenwert. In der Altersklasse der 15- bis 29-Jährigen war die Inzidenz am höchsten.
Die beiden Sentinella-Regionen «AG, BL, BS, SO» und «GR, TI» registrierten eine weit verbreitete Grippeaktivität, mit steigendem Trend und die Region «LU, NW, OW, SZ, UR, ZG» weiterhin eine erhöhte Grippeaktivität. Die übrigen Sentinella- Regionen verzeichneten hingegen nur eine sporadische Grippeaktivität.
In der Schweiz hat damit die saisonale Grippewelle begonnen und bisher vor allem zwei Regionen erfasst. In der Woche 5 wurden am Nationalen Zentrum für Influenza im Rahmen der Sentinella-Überwachung in 24% der 29 untersuchten Abstriche Influenzaviren nachgewiesen, d.h. häufiger als in der Vorwoche (19%). Die zirkulierenden Viren waren in 14% Influenza B und in 86% Influenza A. Alle subtypisierten In- fluenza A Viren gehörten zum Subtyp A(H3N2).
Sieben Gründe, warum man sich impfen lassen sollte
- 1.Den Grippeviren eine Nasenlänge voraus sein. Dank der Impfung verfügt der Körper über schützende Antikörper.
- 2.Sich selbst und andere schützen. Die Impfung schützt die Mehrzahl der geimpften Personen vor einer Grippeerkrankung und deren Folgen. Zudem wird dank der Impfung die Übertragung der Viren auf andere Personen eingeschränkt.
- 3.Das Risiko schwerwiegender Komplikationen vermindern. Vor allem in den Risikogruppen verhindert die jährliche Impfung schwere Krankheitsverlaufe und Pflegenotfälle.
- 4.Keine langen Tage im Bett oder gar im Spital verbringen. Bei Grippe beträgt die Rekonvaleszenz (Genesungszeit) ein bis zwei Wochen. Sie kann aber auch länger dauern. Insbesondere bei schwerwiegenden Komplikationen wie Lungenentzündung (Pneumonie) wird häufig eine Spitaleinweisung nötig.
- 5.Die Impfung kostet weniger als eine Grippeerkrankung. Dank der Impfung können teure Hospitalisierungen verhindert und krankheitsbedingte Ausfälle reduziert werden.
- 6.Das Leben geniessen. Warum in den Wintermonaten auf kulturelle Veranstaltungen, Familienfeste, öffentliche Verkehrsmittel, Einkaufszentren usw. verzichten? Mit der Impfung lässt sich das Risiko einer Grippeansteckung reduzieren.
- 7.Die Impfung ist ein einfaches, schnelles und kostengünstiges Präventionsmittel. Für Personen mit erhöhtem Komplikationsrisiko wird die Impfung von der Krankenkasse rückerstattet, sofern die Franchise bereits erreicht wurde. Am nationalen Grippeimpftag wird die Grippeimpfung für alle in vielen Arztpraxen ohne Anmeldung zu einem reduzierten Pauschalpreis angeboten. Oft wird die Impfung auch vom Arbeitgeber bezahlt – besonders im Gesundheitsbereich.
13.02.2012