Grippeimpfung bei älteren Personen auf dem Prüfstand
Weltweit wird empfohlen, dass sich ältere Menschen gegen Grippe impfen sollten. Italienische Wissenschaftler analysierten und fassten die Ergebnisse mehrerer Studien zusammen, die die Wirksamkeit der Grippeimpfungen bei Menschen im Alter von 65 Jahren oder darüber untersuchten.
Die Forscher durchkämmten fünf elektronische Datenbanken um entsprechende Studien auszuwählen. Diese mussten Daten über die Wirkung der Grippeimpfung bei Grippefällen (im Labor bestätigte Grippe) oder bei grippeähnlichen Erkrankungen (grippeähnliche Beschwerden, bei Verdacht auf Grippe) enthalten. Die Schwerpunkte bei der Auswertung waren: Grippe, grippeähnliche Erkrankungen, Spitaleinweisungen, Komplikationen, tödliche Ausgänge.
Resultate
In Altersheimen (hohe Impfrate, viele Viren im Umlauf) schützte die Grippeimpfung nur 23% der Bewohner vor grippeähnlichen Erkrankungen. Vor der Grippe selbst waren noch weniger Bewohner geschützt. Durch die Grippeimpfung traten aber weniger Folgeerkrankungen wie Lungenentzündungen auf und weniger Spitalseinweisungen waren nötig. Ebenfalls konnten die Todesfälle wegen Grippe oder Lungenentzündung um 42 Prozent gesenkt werden.
Bei der älteren Bevölkerung, die noch im öffentlichen Leben integriert waren, war die Grippeimpfung noch weniger wirksam, verhinderte jedoch bis zu 30 Prozent der Krankenhauseinweisungen wegen Komplikationen (z.B. Lungenentzündung, Herzerkrankungen, Atemwegserkrankungen) und senkte die Zahl der Todesfälle.
Fazit der Forscher
Ältere Menschen, die in Institutionen leben sind durch die Grippeimpfung besser geschützt, als Menschen, die noch zu Hause wohnen. Obwohl der Schutz gegen die Grippe bescheiden ist, kann die Impfung den Verlauf schwerer Komplikationen wie Lungenentzündungen mildern.
05.10.2005